Herbstlicher Fruchtschmuck im Garten

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Im Spätsommer und Herbst haben die Fruchtschmuck-Gehölze ihren grossen Auftritt. In dieser Jahreszeit schmücken sie sich mit bunten Früchten. Wer jetzt nur an rote Beeren denkt, wird überrascht sein. Die verschiedenen Farben der einzelnen Fruchtschmuck-Pflanzen reicht von Rosa, Orange, Gelb, Braun, Weiss und Blau bis zu Schwarz.
Sie haben einen hohen Zierwert und die Beeren dienen den hier überwinternden Vögel als Winternahrung. Verschiedene Arten können auch von uns genutzt und weiterverarbeitet werden. So entstehen feine Köstlichkeiten wie zum Beispiel Kompott, Konfitüre oder Sirup.

 

 

    Früchte und Beeren als Köstlichkeit

    Ein Paradebeispiel, welcher von uns genutzt werden kann, ist der Sanddorn (Hippophae rhamnoides). Seinen leuchtend orangen Beeren sind sehr reich an Vitamin C. Er ist lichthungrig, kommt aber mit sandigen bis schottrigen Böden und auch in höheren Lagen gut zurecht. Er kann beispielsweise als Kompott, Konfitüre oder Sirup verarbeitet werden. Jedoch tragen nur die weiblichen Pflanzen Früchte, wenn ein Männchen in der Nähe steht.

    Über weite Kreise bekannt ist die Hagebutte. Nach den Blüten im Sommer präsentiert die Hagebutte (Rosa multiflora, glauca oder rugosa) attraktive Früchte, welche reichlich Vitamin C, B-Vitamine, wertvolle Mineralstoffe und verschiedene Fruchtsäuren enthalten. Sie schmeckt fruchtig und leicht herb und kann für Tee, Likör, Saft oder Konfitüre verwendet werden.

    Die Apfelbeere (Aronia) ist eine sehr frostharte, anspruchslose und anpassungsfähige Pflanze. Die Früchte sind im Rohzustand nicht sonderlich empfehlenswert. Der Presssaft eignet sich aber hervorragend in der Kombination zu Schaumweinen, Aperitifs, Cocktails und andere alkoholische Getränke sowie zur Geleeherstellung.

    Aber auch die Früchte des Tierlibaums/Kornelkirsche (Cornus mas) sind geniessbar und können in der Küche vielseitig zum Beispiel als Konfitüre oder für Desserts genutzt werden. Er ist ein Universalgehölz mit vielen guten Eigenschaften. Er macht bereits ab Anfangs März mit seinen gelben Blüten eine gute Figur. Diese werden von Insekten besucht, die Sträucher sind gute Vogelnähr- und Schutzgehölze und die Früchte werden auch von anderen Kleintieren gefressen.

    Schwitter's Rezepte-Tipps

    Sanddorn-Sirup
    Waschen und zerdrücken Sie 1 kg vollreife Sanddornbeeren. Kochen Sie 3/4 l Wasser auf und giessen Sie es über die Beeren. Anschliessend den Topf mit einer doppelten Lage Folie fest zubinden und 24 Stunden stehen lassen. Danach durch ein Sieb giessen und 1,5 kg Zucker samt 3 TL Zitronensaft einrühren. In kleine Flaschen abfüllen bis 0.5 l und 20 Minuten bei 70 °C pasteurisieren und zum Schluss die Flaschen mit Korken oder Gummikappen verschliessen. Vor dem Genuss mit Wasser oder Tee verdünnen.

    Apfelbeere-Gelee
    1,5 kg Apfelbeeren waschen, von den Stängeln lösen und im Dampfentsafter entsaften. Den gewonnen Saft mit Zitronensaft (von einer frischen Zitrone) und 500 g Gelierzucker langsam erhitzen und 3 Minuten kochen lassen. Je nach Geschmack evtl. eine Gewürznelke und eine halbe Zimtrinde mit kochen und dabei öfter umrühren. Sehr heiss in saubere Gläser füllen. Als hervorragende geschmackliche Variante kann man das Gelee aus 2/3 Apfelbeeren und 1/3 Äpfel machen.

    Kornelkirsch-Kuchen
    250 g Butter, 250 g Zucker und von 5 Eier das Eigelb schaumig rühren. Das restliche Eiweiss zu Schnee schlagen und mit 250 g Vollkornmehl, 1 Pack Backpulver und Vanillezucker, 1 Prise Salz und Zimt, 50 ml Rum vermischen. Die Teigmasse auf einem Blech mit Backpapier gleichmässig verteilen und mit 1 kg Kornelkirschen (entkernt) belegen. Den Kuchen bei 160 °C im Heissluftherd ca. 35 Minuten goldbraun backen. Nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestreut servieren.

    Herbstlicher Hingucker

    Es gibt auch viele Pflanzen mit nicht essbaren Beeren, die aber ein absoluter Hingucker sind. Bei solchen Pflanzen im Garten ist es besonders wichtig, den Kindern zu lernen, dass nicht alle Beeren geniessbar sind, obwohl sie oberflächlich gleich aussehen.

    Ein gutes Beispiel als Hingucker mit Beeren ist die Schönfrucht (Callicarpa bodinieri). Die spezielle lila Beerenfarbe sorgt in Garten für Aufsehen. Die Beeren hängen bis in den Dezember an den Ästen und eignen sich auch als Schnitt sehr gut. Aber auch in grossen Gefässen fühlt sich die Schönfrucht sehr wohl.

    Weiter gehören auch die blauschwarzen, giftigen Beeren des Strauch-Efeus (Hedera Helix 'Arborescens'), welche erst im Winter reifen, dazu. Davor sind die Blüten beliebt bei den Bienen und die grünen Beeren finden in floralen Dekorationen Verwendung.

    Für einen schönen Kontrast zur Winterstimmung sorgt der einheimische, giftige gemeine Schneeball (Viburnum opulus) mit seinen Leuchten roten Beeren. Diese robuste und anspruchslose Pflanze ist sehr empfehlenswert und macht auch im Frühling mit seinen weissen Blüten eine gute Figur.

    Ebenfalls empfehlenswert ist die immergrüne und einheimische Eibe (Taxus baccata). Dieses vielseitige Nadelgehölze eignet sich nicht nur als einzelnen Baum, sondern auch als Hecke oder Formgehölze. Es sind alle Teile der Eibe giftig, mit Ausnahme des süssen Fruchtfleisches der Beeren. Zu beachten ist aber, dass der Kern der Beere der giftigste Teil der Pflanze ist.

    Fruchtschmuck-Gehölze als Ganzjahrespracht

    Eine wahre Pracht durch das ganze Jahr ist der Zierapfel (Malus). Im Frühling erfreuen uns die prächtigen Blüten, im Herbst die Zieräpfel als Fruchtschmuck und die schöne Herbstfärbung. Dazwischen begeistert er uns mit seinem schönen Wuchs. Obwohl es sich um ein Ziergehölz handelt, sind seine kleinen Äpfelchen essbar. Er fühlt sich an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem nährstoffreichen Boden sehr wohl. Zudem ist er sehr pflegeleicht und eignet sich für im Garten.

    Schwitter-Pflanzen-Malus 'Golden Hornet'-web Zierapfel

    Auch die Felsenbirne (Amelanchier) eignet sich wegen ihrer Zierwirkung durch alle Jahreszeiten hindurch als Solitärgehölze für den Hausgarten. Sie kann aber sehr gut auch als Gruppe etwa in Hecken verwendet werden. Im Frühling ziehen ihre weissen Blüten auch Insekten an und im Sommer präsentieren sich die gesunden Früchte, welche direkt von der Pflanze genascht werden können. Im Herbst erfreut sie das Gärtnerherz mit der prächtigen gelb/orangen bis roten Herbstfärbung. Sie mag einen sonnigen Standort und gedeiht auf normalen, leicht sauren bis leicht kalkhaltigen Böden am besten, sie toleriert aber auch trockene Böden.

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    Die Blumenhartriegel (Cornus kousa ‘China Girl‘) wachsen als sommergrüne Sträucher und kleine Bäume. Ihre grossen Hochblätter und das attraktiv gemusterte zweifarbige Laub bereichern zu jeder Jahreszeit den Garten. Zudem bezaubert er im Frühling mit auffälligen Blüten und im Herbst mit seiner Herbstfärbung und den leuchtend orange/roten Früchten. Diese sind essbar, schmecken allerdings ein wenig fad. Sie gedeihen besonders gut auf humosen, etwas sauren Böden und einem sonnigen bis halbschattigen Standort.

    Blumenhartriegel / Cornus kousa ‘China Girl‘ Schwitter-Pflanzen-Cornus kousa 'China Girl' (4)-web Schwitter-Pflanzen-Cornus kousa 'China Girl' (11)-web

    Bücher-Tipps

    Wildobst und seltene Obstarten im Hausgarten

    Mehr als 200 seltene Obstarten, heimische und exotische Wildfrüchte, die sich im eigenem Garten ziehen lassen, werden in diesem Buch von A-Z beschrieben. Mini-Kiwi, Indianerbanane, Berberitze, Mahonia, Türkische Haselnuss, Kamtschatka-Heckenkirsche, Roter Holunder, Kornelkirsche, Wacholder und Schneeball, Kaki, Büffelbeere, Ölweide, Sanddorn, Cranberry, verschiedene Kastanienarten, Honigbeere...