Clematis pflanzen

Die Clematis, auch bekannt als die "Königin der Kletterpflanzen" oder "Waldrebe", umfasst mehr als 200 Arten. Ursprünglich aus Europa, Asien und Nordamerika stammend, ist sie heute in nahezu allen Klimazonen zu finden. Während einige Sorten bis zu 10 Meter hoch wachsen, bleiben andere wie die Staudenclematis, eher klein und zierlich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Clematis optimal pflanzen und welche Schnittgruppen zu beachten sind.

    Tipp

    Waldreben lieben einen schattigen, regelmässig feuchten Fuss ohne Staunässe und einen Blütenkopf in der Sonne. Darum wird vor jeder Clematis eine kleine, schattenspendende Pflanze gesetzt. Beispielsweise ein Fingerstrauch, ein Lavendel oder eine Hosta. Falls das nicht möglich oder erwünscht ist, wird als Sonnenschutz ein halber Tontopf auf die Pflanzstelle gelegt.

    Pflanzung

    Vor dem Setzen der Pflanzen wird, falls nicht bereits in Form eines Zauns oder Ähnlichem vorhanden, die Kletterhilfe angebracht. Diese soll so beschaffen sein, dass sich die relativ feinen Ranken der Clematis darum wickeln können (Drähte oder Ähnliches).

    1. Aushub: Pflanzgrube von etwa 40 bis 50 cm Tiefe ausheben.

    2. Drainage: Eine ca. 20 cm dicke Drainageschicht aus Geröll und Kies einbringen.

    3. Pflanzung: Erdballen sorgfältig aus dem Container nehmen. Der Wurzelballen sollte möglichst intakt bleiben. Im Unterschied zu allen anderen Containerpflanzen wird der Wurzelballen nicht mit dem Messer eingeschnitten. Gutes, durchlässiges Substrat (Erde-Kompost-Sand-Gemisch) einbringen und Erdballen so in die Grube stellen, dass seine obere Fläche mit dem gewachsenen Boden bündig ist. Pflanzgrube mit Substrat auffüllen.

    4. Bewässerung: Giessmulde erstellen und gut angiessen. Erdoberfläche mit Kompost oder Mulch leicht abdecken.

    5. Befestigung: Stab, an dem die Pflanze in der Baumschule befestigt wurde, Richtung Kletterhilfe platzieren. Im ersten Jahr nach der Pflanzung soll der Stab stehen bleiben.

     

     

    Schnittgruppen

    Damit Ihre Clematis auch in Zukunft schön gedeiht, haben wir einige grundlegende Kenntnisse zum Thema Schnitt von Clematis zusammengestellt. Die nachfolgende Unterteilung soll Ihnen helfen den Schnitt der Clematis entsprechend der Sortenzugehörigkeit auszuführen.

    Schnittgruppe A

    Dies sind früh blühende Clematis (April bis Mai). Wenn Sie überhaupt einen Rückschnitt vornehmen wollen, dann am besten direkt nach der Blüte. Dies dient der verbesserten Blütenbildung für das nächste Jahr.

    In diese Gruppe gehören:

    Clematis alpina
    Clematis montana var. 'Rubens'
    Clematis chrys. var. Sericeae
    Clematis montana 'Grandiflora'
    Clematis 'Markhams Pink'

    Clematis montana grandiflora

    Schnittgruppe B

    Diese Clematis entfalten typischerweise ihre Blüten im Frühsommer mit Nachblüten im Herbst. Schneiden Sie, im ersten Frühjahr nach der Pflanzung, die Clematis auf ca. 30 cm zurück. Sie fördern damit die Buschigkeit der Pflanze. In den Folgejahren schneiden Sie nur noch dürre Zweige und Blüten aus. Die besten Monate für den Schnitt sind Februar bis März.

    In diese Gruppe gehören:

    Clematis 'Dr. Ruppel'
    Clematis 'Mrs N. Thompson'
    Clematis 'Nelly Moser'
    Clematis 'The President'
    Clematis 'Ville de Lyon'
    Clematis 'Betty Corning'
    Clematis 'Bees Jubilee'
    Clematis 'Snow Queen'
    Clematis 'General Sikorsky'
    Clematis 'Madame Le Coultre'
    Clematis 'Lasurstern'
    Clematis 'Multi Blue'
    Clematis 'Prince Charles'

    clematis-dr-ruppel-hp

    Schnittgruppe C

    Sie blühen im Sommer / Herbst. Die Clematis dieser Gruppe müssen jährlich stark zurückgeschnitten werden. Schneiden Sie diese auf ca. 1 m zurück. Die Clematis wird ihre Blüten an den neu gewachsenen Trieben bilden. Ohne Rückschnitt verkahlt die Clematis und bildet nur an den obersten Trieben Blüten.

    In diese Gruppe gehören:

    Clematis vitalba
    Clematis tangutica
    Clematis 'Ernest Markham'
    Clematis 'Hagley Hybrid'
    Clematis 'Rouge Cardinal'
    Clematis 'Golden Tiara'
    Clematis vit. 'Alba Luxurians‘
    Clematis 'Huldine'
    Clematis vit. 'Abundance'
    Clematis 'Emilia Plater'
    Clematis viticella 'Little Nell'
    Clematis 'Niobe'
    Clematis x jackmannii
    Clematis viticella 'Purpurea Plena'

    Waldrebe clematis-ernest-markham Mongolische Waldrebe

    Krankheiten

    Echter Mehltau

    Vor allem die Clematis jackmanii und Clematis viticella sind anfällig für den Befall durch echten Mehltau, eine Pilzkrankheit, die den Pflanzen Nährstoffe entzieht. Zu Beginn zeigen sich auf den Blättern kleine, weisse, mehlige Flecken, die sich später auf Blütenknospen und Triebspitzen ausweiten. Der Pilz befindet sich hauptsächlich auf der Oberfläche der Pflanze, sodass der weisse Belag leicht abgewischt werden kann. Im weiteren Verlauf rollen sich die Blätter ein, verfärben sich braun und fallen ab. Bei starkem Befall können Triebe absterben, das Pflanzengewebe zerstört und die Knospenentwicklung gehemmt werden. Im Herbst sollten alle befallenen Pflanzen gründlich bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Beim Auftreten der ersten Flecken ist es ratsam, die Pflanzen sofort mit Fungiziden zu behandeln, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

    Clematis Welke

    Diese Krankheit wird von zwei Pilzen verursacht, die typischerweise das Welken der oberen Triebe zur Folge haben. Als Bekämpfungsmassnahme sollten Sie die betroffenen Triebe sofort bis ins gesunde Holz zurückschneiden, sobald die Krankheit beginnt. Entfernen Sie unbedingt alle kranken Blätter, die auf dem Boden liegen, da sie Pilzsporen enthalten können. Bei einem Befall durch den Wurzelpilz ist die Pflanze leider nicht mehr zu retten.

    Tipp

    Als vorbeugende Massnahme sollten Sie beim Pflanzen auf eine gute Drainage und eine optimale Ernährung der Pflanze achten. Vermeiden Sie das Hacken im Wurzelbereich, da Clematiswurzeln empfindlich auf Verletzungen reagieren und dadurch der Wurzelpilz eindringen könnte.

    Bücher-Tipps

    Clematis

    Clematis zieren mit ihren Blütensternen oder-glöckchen und ihrem filigranen Laub und den fein gesponnenen Ästen Wände und Sichtschutzvorrichtungen. Sie setzen jedoch auch zurückhaltend in Staudenbeeten Akzente. Unüberschaubar ist das Sortiment dieser ausdruckstarken Gartenpflanzen...

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