Buntes Miteinander: Erfolgreiches Gärtnern mit Mischkultur

Mischkultur ist eine bewährte Methode im Gemüseanbau, bei der verschiedene Pflanzenarten miteinander kombiniert werden, um sich gegenseitig zu unterstützen und das Wachstum zu fördern. Diese Praxis kann Ihnen helfen, gesündere Pflanzen anzubauen, den Ertrag zu steigern und Schädlinge zu reduzieren – alles auf natürliche Weise.

Urban Gardening und das Anpflanzen von Gemüse auf begrenztem Raum sind nicht nur vorübergehende Trends, sondern haben sich als nachhaltige Bewegung etabliert. Mit grundlegendem Wissen über Mischkultur, Fruchtfolge, den richtigen Saat- und Erntezeitpunkt sowie die Platzbedürfnisse der Pflanzen kann jeder erfolgreich daran teilnehmen.

Entdecken Sie die Mischkultur-Tabelle von Schwitter, die Ihnen auf einen Blick günstige, neutrale und ungünstige Pflanzenkombinationen sowie viele weitere Informationen bietet.

    Vorteile der Mischkultur

    1. Schädlingsbekämpfung: Durch geschickte Kombination von Pflanzen können Sie bestimmte Schädlinge abschrecken oder fernhalten. Ein klassisches Beispiel ist die Kombination von Tomaten und Basilikum: Basilikum hilft, Tomaten von schädlichen Insekten fernzuhalten.
    2. Bodenfruchtbarkeit: Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an Nährstoffe im Boden. Durch die Mischkultur können Sie den Boden schonen, da die Pflanzen verschiedene Nährstoffe aus dem Boden entziehen und so eine einseitige Auslaugung verhindert wird.
    3. Platzersparnis: Indem Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Höhen und Wuchsbreiten kombinieren, können Sie den verfügbaren Platz optimal nutzen und somit höhere Erträge auf kleinerer Fläche erzielen.
    4. Verbesserung des Mikroklimas: Mischkultur kann dazu beitragen, ein günstiges Mikroklima im Garten zu schaffen. Beispielsweise bieten höhere Pflanzen Schutz vor Wind für empfindlichere Arten.
    5. Bienenfreundlichkeit: Die Auswahl von Pflanzen, die Bienen anlocken, fördert die Bestäubung und trägt zum ökologischen Gleichgewicht bei.

    Effektive Fruchtfolge in Mischkulturen – Bodenmüdigkeit vermeiden

    Fruchtfolge und Mischkultur sind bewährte Praktiken im Gartenbau, die dazu dienen, gesündere Pflanzen zu fördern, den Ertrag zu steigern und natürliche Schädlingsbekämpfung zu unterstützen.

    Fruchtfolge: Die Fruchtfolge bezeichnet die geplante Abfolge von verschiedenen Pflanzenarten auf einem Beet oder Feld über mehrere Jahre hinweg. Dabei werden die Pflanzen so angebaut, dass sie sich abwechseln und nicht in aufeinanderfolgenden Jahren am gleichen Ort wachsen. Diese Praxis wird in der Landwirtschaft und im Gemüseanbau angewendet, um den Boden fruchtbar zu halten und den Befall von Krankheiten und Schädlingen zu minimieren.

    Eine typische Fruchtfolge kann zum Beispiel Kartoffeln im ersten Jahr, gefolgt von Hülsenfrüchten wie Bohnen im zweiten Jahr und dann Blattgemüse wie Spinat im dritten Jahr sein. Durch diese Rotation profitieren die Pflanzen voneinander und der Boden bleibt gesund und fruchtbar. Bevor Sie sich mit der Mischkultur beschäftigen, ist es wichtig, dass Sie die Fruchtfolge beachten, denn davon hängt alles Weitere ab: Blogbeitrag über Effektive Fruchtfolge.

    Mischkultur: Mischkultur bezieht sich auf die Kombination verschiedener Pflanzenarten, die eng miteinander wachsen und sich positiv beeinflussen. Dabei werden Pflanzen bewusst nebeneinander angebaut, um bestimmte Vorteile zu nutzen, z. B. Schädlingsabwehr, verbesserte Bodenfruchtbarkeit und optimale Raumausnutzung.

    Bestimmte Pflanzenarten haben Eigenschaften, die schädliche Insekten oder Krankheiten fernhalten können. Wenn diese Pflanzen in der Nähe von anfälligeren Gemüsearten angebaut werden, kann dies den Befall von Schädlingen reduzieren. Ein bekanntes Beispiel ist die Kombination von Tomaten und Basilikum, bei der Basilikum die Tomaten vor Schädlingen schützen kann.

    Die Mischkultur kann auch helfen, den Platz im Garten effizienter zu nutzen. Indem Pflanzen mit unterschiedlichen Höhen und Wachstumszeiten kombiniert werden, kann der verfügbare Raum optimal genutzt werden.

    Zusammengefasst: Fruchtfolge und Mischkultur sind zwei bewährte Techniken im Gemüseanbau, um den Garten gesünder und produktiver zu gestalten. Die Fruchtfolge bezieht sich auf die geplante Abfolge verschiedener Pflanzen über mehrere Jahre, um den Boden fruchtbar zu halten und Schädlinge zu minimieren. Die Mischkultur hingegen kombiniert verschiedene Pflanzenarten miteinander, die sich gegenseitig unterstützen und den Platz im Garten effizient nutzen. Beide Praktiken sind natürliche und nachhaltige Methoden, um erfolgreich zu gärtnern.

    Wenn es die Platzverhältnisse erlauben, können Sie das Gemüse in 6 verschiedenen Zonen anbauen. In jedem Jahr und in jeder Zone pflanzen Sie eine bestimmte Pflanzenfamilie an und rotieren diese im Folgejahr. Selbst in begrenzten Räumen wie einem Hochbeet können Sie so eine sinnvolle Fruchtfolge einhalten und Bodenmüdigkeit wirksam vorbeugen.

    Die wichtigsten Pflanzenfamilien im Gemüsegarten

    Die Fruchtfolge im Gemüsegarten ist eine wichtige Praxis, um den Boden fruchtbar zu halten, Schädlinge und Krankheiten zu minimieren und einen kontinuierlichen Ertrag zu gewährleisten. Dabei ist es hilfreich, die wichtigsten Pflanzenfamilien zu berücksichtigen, da sie ähnliche Nährstoffbedürfnisse und Anfälligkeiten für Krankheiten und Schädlinge haben.

    Hier sind einige der wichtigsten Pflanzenfamilien und einige Beispiele für Gemüsearten, die zu jeder Familie gehören:

    Nachtschattengewächse (Solanaceae):
    Tomaten
    Paprika
    Auberginen
    Kartoffeln

    Kürbisgewächse (Cucurbitaceae):
    Zucchini
    Gurken
    Kürbisse
    Melonen

    Kreuzblütlergewächse (Brassicaceae):
    Kohl (Weisskohl, Rotkohl, Wirsing, etc.)
    Brokkoli
    Blumenkohl
    Radieschen

    Hülsenfrüchtler (Leguminosae):
    Bohnen (grüne Bohnen, Buschbohnen, etc.)
    Erbsen
    Linsen

    Doldenblütler (Apiaceae):
    Möhren
    Sellerie
    Fenchel
    Petersilie

    Korbblütler (Asteraceae):
    Salat (verschiedene Sorten)
    Endivie
    Artischocken

    Lippenblütler (Lamiaceae):
    Basilikum
    Thymian
    Oregano
    Minze

    Alliaceae:
    Zwiebeln
    Knoblauch
    Schnittlauch

    Bei der Fruchtfolge ist es ratsam, Pflanzen derselben Familie nicht aufeinanderfolgend am gleichen Ort anzubauen, um Bodenermüdung und den Befall spezifischer Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden. Stattdessen sollten Sie die Pflanzenfamilien im Beet oder Gartenbeet rotieren, um den Boden gesund und nährstoffreich zu erhalten.

    Pflanzenkombinationen

    Welche Pflanzen ergänzen sich optimal? Diese Frage beantwortet Schwitter's Mischkultur-Tabelle auf einen Blick. Hier sind günstige, neutrale und ungünstige Pflanzenkombinationen übersichtlich dargestellt. Die Tabelle bietet nicht nur Informationen zu den optimalen Standorten der Pflanzen, sondern gibt auch Empfehlungen zur Bewässerungsfrequenz und zeigt die Zeiten für Aussaat, Pflanzung und Ernte kompakt und übersichtlich auf.

    Auszug von Schwitter's Mischkultur-Tabelle

    Aussaat und Setzlinge

    Je nach Möglichkeit, können Pflanzen selber gezogen werden. Verschiedene Pflanzen können nur durch eine direkte Saat gedeihen (Bohnen, Karotten). Um die Kulturzeit zu verkürzen, können von vielen Gemüsearten auch Jungflanzen gekauft und so die gewünschte Pflanzenanzahl gesetzt werden.

     

    Pflanzplan für Gemüse Setzlinge

    Anpflanzzeit Gemüse Ernte
    März bis September Kopfsalat grün/rot 4 bis 6 Wochen nach Pflanzung
    April bis Juli Brokkoli Juni bis Oktober
    April bis Juli Kohlrabi weiss/blau Juni bis Oktober bei ca. 8 cm
    Mai Krautstiel/Mangold Juni bis Oktober
    Mai bis Juni Zuccetti grün/gelb Juli bis Oktober
    Mai bis Juni Rande/Rote Beete 8 bis 10 Wochen nach Pflanzung
    Mai bis Juni Aubergine August bis Oktober
    Mai bis August Eisbergsalat 6 bis 7 Wochen nach Pflanzung
    Juli bis August Rosenkohl Nach dem 1. Frost
    Ende August bis Oktober Lauch Winter März bis April
    September bis Oktober Blumenkohl Winter März
    Ende September bis Oktober Nüsslisalat/Feldsalat Oktober bis Dezember, März bis April

     

    Natürlicher Pflanzenschutz

    Natürlich ist die Mischkultur keine Garantie für einen gesunden Garten, aber sie macht einem das Gärtnerleben um einiges leichter. Die Mischkultur ist die einfachste Art, zu vermeiden, dass sich die Schädlinge im Garten breitmachen.

     

    Beispiele für Pflanzenkombination, mit positivem Effekt

    Effekt
    Basilikum Gurken weniger Mehltau
    Bohnenkraut Bohnen Schutz vor Läuse
    Borretsch Kohlarten Schädlingsabweisend
    Dill Karrotten gleichmässiges und schnelles Keimen
    Kamille Bohnen/Erbsen widerstandsfähig gegen Pilz
    Kapuzinerkresse Tomaten positives Wachstum
    Kerbel Salat/Kohlrabi Schutz vor Läuse, Mehltau und Schnecken
    Knoblauch Karrotten Schutz vor Möhrenfliegen
    Ringelblume Tomate Krankheitsfreier Aufwuchs und guter Ertrag
    Beifuss/Salbei/ Thymian Kohlarten gegen Kohlweissling
    Wermut/Radieschen/Rettich Kohlarten/Salat gegen Erdfloh
    Ysop/Kerbel/Tagetes Gemüse allgemein gegen Schnecken
    Bücher-Tipps

    Mischkulturen im Hobbygarten

    Auf gute Nachbarschaft! Pflanzen, die in unmittelbarer Nähe zueinander wachsen, beeinflussen sich gegenseitig. Schwester Christa Weinrich wendet die Methode der Mischkultur im Garten der Abtei Fulda seit vielen Jahren an. In diesem Buch stellt sie ihre bewährtesten Mischkultur-Kombinationen im Gemüse-, Obst- und Blumengarten vor.

    Das unglaubliche Hochbeet

    • neue Themenbeete: vom Around-the-World-Beet für Entdecker, dem Winter-Hochbeet für Ganzjahres-Gärtner bis hin zum Kleine-Hände-Beet für Kinder.
    • selbstversorgt mit frischen Vitaminen: Ein Hochbeet kann in einem Jahr mit bis zu 15 Gemüsesorten bepflanzt werden.
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    • ‚Keine Zeit‘ – keine Ausrede! 15 bis 30 Minuten Zuwendung pro Woche sind genug.

    Permakultur im Hausgarten

    Mit diesem Buch gibt der Autor einen Leitfaden an die Hand, wie ein Hausgarten Stück für Stück zum persönlichen und vielseitigen Permakultur-Garten gestaltet oder umgestaltet werden kann.

    Gemüse und Kräuter von A-Z

    Bewährte und robuste Gemüse und Kräuter stellt Frankreichs Biogärtner Victor Renaud hier detailliert vor. Auch animiert er zum Ausprobieren von bei uns aussergewöhnlichen Nahrungspflanzen wie verschiedene Melonen und Kürbisse, besondere Zwiebelarten...