Kiwi einpflanzen und pflegen
Wenn Sie eine Pergola oder Hauswand nicht nur begrünen, sondern auch köstliche Früchte ernten möchten, sind Kiwis die perfekte Wahl. Neben den klassischen Kiwifrüchten gibt es auch purpurrote oder glattschalige Sorten, die besonders schmackhaft sind. In diesem Gartenblog erfahren Sie, wie Sie Kiwi einpflanzen und pflegen können.
Gut zu wissen: Kiwipflanzen (Actinidia deliciosa und Actinidia arguta) sind in der Regel zweihäusig, das heisst es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Deshalb muss im Abstand von einigen Metern zu jeder weiblichen eine männliche Pflanze stehen, wenn es zu einer Ernte kommen soll. Bei geeigneter Pflanzanordnung reicht eine männliche Pflanze zur Bestäubung von vier bis sechs weiblichen aus. Die Kiwi-Sorten 'Solissimo' und 'Issai' sind selbstfruchtbar und benötigen somit keine Befruchtersorte.
Wuchs und Standort
Die Kiwi ist eine Schlingpflanze, ähnlich wie die Rebe. Ihre Früchte wachsen an bis zu zwei Meter langen, einjährigen Trieben. Die Pflanzen von Actinidia deliciosa sind normalerweise winterhart, doch empfiehlt es sich, die Fusszone im Winter mit Tannenreisig, Winterschutzvlies oder Jute zu schützen. Dagegen sind die Sorten von Actinidia arguta (Minikiwi) vollständig winterhart. Bei beiden Kiwi-Arten sind allerdings die Neuaustriebe spätfrostgefährdet. Deshalb sollten alle Kiwis an warme, windgeschützte Standorte mit geringer Spätfrostgefahr gepflanzt werden.
Analog zu den Reben eignen sich Kiwis auch für das Hochziehen an einer Wand oder einer Pergola. Dabei empfiehlt sich ein Pflanzabstand von drei bis fünf Meter.
Pflanzung
Die ideale Zeit zum Pflanzen von Kiwis ist im Frühjahr. Da Kiwis, abhängig von der Sorte, sehr empfindlich gegenüber Spätfrösten sein können, sollte man jedoch bis etwa Mitte Mai warten. Falls man sich erst später im Jahr dazu entscheidet, Kiwis zu pflanzen, kann dies auch noch im Herbst bis ungefähr September erfolgen.
- Kiwipflanzen vor dem Setzen gut giessen.
- Pflanzgrube ausheben (mindestens doppelte Ballengrösse).
- Rohboden in der Pflanzgrube etwa spatentief lockern.
- Container (Topf) vom Wurzelballen entfernen.
- Wurzelballen mit dem Messer an mehreren Stellen ca. 1 cm tief einschneiden, damit sich schnell neue Wurzeln bilden können.
- Die Pflanze so tief in die Grube stellen, dass die obere Fläche ihres Wurzelballens bündig mit der Bodenoberfläche steht.
- Die Erde der Kulturschicht mit Kompost mischen und rund um den Ballen einfüllen.
- Pflanze reichlich giessen (einschwemmen).
- Triebe am Pflanzgerüst befestigen.
Pflanzgerüst
Kiwis müssen an einem stabilen Gerüst, welches das Gewicht bei vollem Fruchtbehang aushält, gezogen werden. Dies kann eine Pergola, Laube oder Hauswand sein.
Dazu werden 250 cm lange Pfähle in einem Abstand von vier bis sechs Meter in den Boden geschlagen und drei Drähte in 80 cm, 130 cm und 180 cm Höhe gespannt. In den ersten Jahren wird ein Haupttrieb senkrecht bis zum obersten Draht gezogen. Vom Haupttrieb werden dann beidseitig je drei Seitenäste horizontal gezogen. An diesen gedeihen dann im folgenden Jahr die ersten Früchte.
Erntezeit
Die Erntezeit der grossen Kiwis (Actinidia deliciosa) liegt im Oktober / November. Die Früchte sollten so lange wie möglich an der Pflanze verbleiben, aber vor dem ersten richtigen Frost geerntet werden. Nach der Ernte lagert man die Kiwifrüchte, bis sie weich und voll genussreif sind – ideal dazu ist ein kühler Keller. Der Vitamin-C-Gehalt von Kiwis übersteigt jenen der Zitrusfrüchte um das Siebenfache.
Je nach Sorte sind die Minikiwis bereits im September / Oktober reif. Sie können erntefrisch genossen werden und müssen weder gelagert noch geschält werden.
Hinweis
Weibliche Pflanzen brauchen mindestens drei Jahre bis zur ersten Blüte. Zur Förderung der Blütenknospen von Pflanzen, die nach vier bis fünf Jahren noch keine Früchte tragen folgendes beachten: Mager halten, keinen Dünger geben, nur Sommerschnitt durchführen, keinen Winterschnitt.
Schnitt und Pflege
Geschnitten werden die Kiwis zunächst im Sommer. Dabei werden die neu gebildeten Triebe so eingekürzt, dass noch acht bis zehn Blätter über den Früchten stehen. Im Winter werden die Triebe dann auf drei bis fünf Augen zurückgeschnitten. Nach drei bis vier Jahren werden die Zapfen ganz abgeschnitten und durch Jungtriebe aus dem alten Holz ersetzt.
Kiwis benötigen keinen Pflanzenschutz. Sie sind zudem zurückhaltend zu düngen. Vor allem dann, wenn die Pflanzen keine Früchte tragen, ist vollständig auf eine Düngung zu verzichten. Wenn zu viel Dünger zugeführt wird, kann es sein, dass die Pflanze wenig oder keine Früchte trägt. Empfohlener Dünger:
Spalierobst
Das Buch beinhaltet eine ausführliche Darstellung wie Apfel, Birne, Pfirsich, Aprikose, Süss- und Sauerkirsche, Stachel und Johannisbeere sowie Weinrebe und Kiwi als Spaliere zu erziehen sind. Die einzelnen Arbeitsschritte zur Erziehung der verschiedenen Formen werden genau beschrieben. Neben einer allgemeinen Beschreibung zu den Standortansprüchen...