Rhododendron pflanzen und pflegen
Rhododendren sind wahre Blütenwunder in vielen Farben, Formen und manchmal auch mit Duft. Das A und O bei den Rhododendren ist der Standort: Als Moorbeetpflanzen brauchen sie einen sauren Boden und im Sommer Schutz vor der brennenden Sonne. Werden diese Ansprüche berücksichtigt, bereiten die prächtigen Pflanzen über viele Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, blühende Freude.
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Standort und Pflanzung
Der ideale Zeitpunkt Rhododendren zu pflanzen ist im Frühjahr und im Herbst. Wichtig ist die gute Bodenvorbereitung: möglichst kalkfreie, lockere und humusreiche Erde mit einem pH-Wert von 4,2 bis 5,8 (INKARHO-Sorten bis 6,5). Als Moorbeetpflanzen brauchen Rhododendren leicht feuchte Wurzeln, deshalb darf der Boden nicht zu trocken sein, Staunässe sollte allerdings vermieden werden. Die meisten Rhododendron-Arten bevorzugen lichten Schatten oder einen halbschattigen Standort. Im Schatten naher Bäume und Sträucher fühlen sich die Pflanzen besonders wohl, jedoch ist darauf zu achten, dass keine Wurzelkonkurrenz entsteht.
Sehr gut vertragen sich Rhododendren beispielsweise mit Blumenhartriegel, Funkien, Kiefer oder Zaubernuss. Einige Wildarten, Japanische Azaleen und Yakushimanum-Hybriden, vertragen auch Standorte mit etwas mehr Sonne, solange der Boden ausreichend feucht gehalten wird. Einige Rhododendron-Sorten eigenen sich auch in einem Gefäss auf dem Balkon oder der Terrasse: zum Beispiel die Japanischen Azaleen. Die gleichmässige Bodenfeuchte muss durch regelmässiges, aber nicht übermässiges Giessen beibehalten werden.
Unser Tipp: Ist der Standort mit passendem Licht und guter Nachbarschaft gewählt, pflanzen Sie den neuen Rhododendron am besten in der kühleren Jahreszeit von September bis Mai. Pflanzungen während den heissen Sommermonaten sollten vermieden werden.
Rhododendron pflanzen: So einfach geht's!
Gehen Sie beim Pflanzen am besten wie folgt vor:
- Rhododendron mit einem trockenen Wurzelballen vor dem Einpflanzen ins Wasser tauchen, bis alle Luftblasen aus dem Ballen entwichen sind (ca. 4 bis 5 Minuten).
- Am gewählten Standort ein Pflanzloch ausheben, welches etwa 1,5-mal so tief und 2- bis 3-mal so breit wie der Wurzelballen des zu pflanzenden Rhododendrons ist.
- Die ausgehobene Erde mit ca. 50 bis 70 % Weisstorf oder Torfersatz mischen und mit Hornspänen oder Rhododendron-Dünger anreichern.
- Einen Teil des Erde-Torfgemisches ins Pflanzloch geben. Den Rhododendron so in die Grube stellen, dass etwa die Hälfte des Wurzelballens über dem Pflanzloch herausragt.
- Die restliche Moorbeet-Erde um den Ballen verteilen und leicht antreten, um den Bodenschluss zu sichern.
Bei grösseren Rhododendren einen Giessrand in der Grösse des Wurzelballens erstellen damit das Wasser dort versickern kann. Nach der Pflanzung unter den Blättern angiessen (nicht einschwemmen).
Pflege und Düngung von Rhododendren
Rhododendren haben, wie die meisten immergrünen Pflanzen, einen hohen Nährstoffbedarf. Die erste Düngung erfolgt im zeitigen Frühjahr vor der Blüte (März bis April), damit die Pflanzen schöne dunkelgrüne Blätter bilden können und die Blütenknospen gut versorgt werden. Eine zweite Düngergabe ist nach dem Abblühen von Mitte Mai bis Mitte Juni nötig. Der Dünger sollte bei feuchtem Boden und nicht zu heisser Witterung ausgebracht werden.
Als Hauptdünger verwenden wir einen speziellen Rhododendron- und Azaleendünger. Diese Dünger enthalten die Grundnährstoffe sowie viele Spurenelemente, die für eine optimale Entwicklung der Pflanzen notwendig sind. Zusätzlich können Sie mit Stickstoffdünger (z. B. Floranid) düngen, um den erhöhten Stickstoffbedarf der immergrünen Pflanzen abzudecken. Die gesamte Düngermenge kann auch auf vier Gaben (März bis Juni) verteilt werden. Zusätzlich wird bei der Pflanzung und im Herbst / Winter mit einer Gabe von Hornspänen das Nährstoffangebot verbessert. Ebenso kann der Boden durch regelmässiges Einarbeiten von saurem Humus (verrottetes Eichenlaub, Nadelstreu) verbessert werden.
Zum Giessen empfiehlt sich ausschliesslich Regenwasser oder weiches, extrem kalkarmes Wasser. Damit behält der leicht saure Boden sein Niveau und der pH-Wert steigt nicht zu hoch.
Ausbrechen und Schnittarbeiten
Damit Ihr Rhododendron auch im nächsten Jahr wieder kräftig blüht und nicht zu viel Kraft durch das Ausbilden von Samen verliert, sollten direkt nach dem Abblühen die Blütenstände ausgebrochen werden. Dies kann mit den Fingern oder mit einer Schere gemacht werden – besonders bei jungen Pflanzen ist dieses Vorgehen empfehlenswert. Achten Sie beim Ausbrechen der alten Blütenstände darauf, dass Sie behutsam nur die alten Blütenstände entfernen und nicht den Neuaustrieb.
In der Regel benötigen Rhododendren keinen Schnitt, da die Pflanzen ganz natürlich zu einer schönen Form wachsen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein leichter Form- oder ein radikaler Rückschnitt – der sogenannte Verjüngungsschnitt – jedoch zu einem ansehnlicheren Aussehen verhelfen.
Die meisten alten oder kahlen Rhododendren können gut bis weit ins alte Holz zurückgeschnitten werden, sofern sie gut eingewurzelt und vital sind. Auch ein Rhododendron, der durch Giessfehler viele Blätter abgeworfen hat und nur noch kahle Äste mit ein paar Blättern an den Enden aufweist, kann nach einem radikalen Rückschnitt wieder schön austreiben und ein gesundes Aussehen entwickeln. Einen Radikal-Rückschnitt führt man am besten im März vor der Blüte aus; damit wird die Pflanze zur Bildung neuer Triebe angeregt. Stark geschnittene Pflanzen erholen sich meistens prächtig und blühen schon nach zwei Jahren wieder reich.
Der Form- oder leichte Schnitt wird idealerweise nach der Blüte erledigt. Kleinblumige Azaleen können direkt nach der Blüte in Form geschnitten werden.
Nach dem Schnitt sollte gedüngt und die brachliegende Erde unter der Pflanze mit einer zwei bis drei Zentimeter dicken Schicht, feuchtem Torf oder Moorbeeterde, abgedeckt werden, um die Pflanze mit zusätzlichen Nährstoffen zu versorgen.
Weitere Pflegearbeiten
Weitere, regelmässige Pflegearbeiten sind keine nötig. Im Herbst kann das gefallene Laub zusammengenommen werden, damit keine Pilzsporen darauf überwintern. Bei anhaltender Trockenheit sollten die Pflanzen mit zusätzlichem Wasser versorgt werden, das ist vor allem bei Neupflanzungen der Fall. Ansonsten wird vorsichtig gewässert, da Rhododendren zwar feuchte, aber keine stauende Nässe mögen. Vorbeugende Pflanzenschutzmassnahmen sind nicht sinnvoll. Bei Krankheiten oder einem Befall mit Schädlingen (z. B. Dickmaulrüssler) ist eine Bekämpfung mit biologischen oder chemischen Mitteln zu empfehlen.
Rhododendron überwintern
Damit der Rhododendron nach dem Winter wieder zu neuem Leben erwacht und in voller Blüte erstrahlt, sollten vor allem sehr exponiert stehende Pflanzen vorsichtshalber einen Winterschutz erhalten. Gerade bei lange andauernden Minustemperaturen und direkter Sonnenbestrahlung drohen den immergrünen Rhododendron-Sorten Trockenschäden, da zu viel Wasser über die Blätter verdunstet und gleichzeitig kein Wasser über die Wurzeln aufgenommen werden kann. Deshalb wird vor dem Beginn der Frostperiode mässig mit kalkarmem Wasser gegossen. Das Beschatten der Pflanze mit Vlies oder Schilfmatten kann Winterschäden durch Austrocknung verhindern.
Rhododendren bilden sehr flache Wurzeln, deshalb sind die oberen Wurzeln bei lang anhaltendem Dauerfrost gefährdet. Ausgelegte Nadelholzzweige unter dem Strauch dienen als leichten Winterschutz.
Rhododendren in Gefässen werden über den Winter am besten an einen sonnen- und windgeschützten Standort verschoben. Mit einer Dämmung um und unter das Gefäss, zum Beispiel aus Styropor, schützt die Wurzeln. Während den Wintermonaten werden die Pflanzen mässig gegossen.
Damit im Frühjahr keine Spätfrostschäden an den Knospen entstehen, können die Pflanzen kurzfristig zugedeckt werden.
Die Winterhärte von Rhododendren zählt zu den Zuchtzielen. Gut winterhart sind in der Regel Japanische Azaleen, Yakushimanum-Hybriden, Catawbiense-Hybriden sowie Rhododendron luteum.
Rund um den Rhododendron
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