Rosen pflanzen und pflegen

Die Königin der Blumen wird sie genannt. Zu Recht. Denn ihre wunderschönen Blüten und betörenden Düfte lassen jedes Gärtnerherz höher schlagen.

Das Rosensortiment ist überaus vielfältig. Damit man den Überblick nicht verliert, lassen sich die Rosen in Gruppen einteilen, welche sich durch ihren individuellen Charakter auszeichnen. Auch die Pflanzung und Pflege unterscheidet sich. Wir zeigen Ihnen wies geht.

 

    Rosengruppen

    Grundsätzlich unterscheidet man zwischen folgenden Rosen-Gruppen:

    • Edelrosen und Teehybriden. Die grossblumigen Rosen sind gleichsam die «klassischen» Rosen mit grosser, edler Knospe und Blüte.
    • Beetrosen. Dies sind besonders reich blühende Rosen zur Bepflanzung von Beeten.
    • Strauchrosen / Englische Rosen. Die 100 bis 300 cm Höhe erreichenden Rosen können einzeln oder in Gruppen gepflanzt werden. Mit ihnen lassen sich besondere Akzente im Garten setzen. Es gibt einmal blühende und mehrmals blühende Sorten.
    • Kletterrosen / Rambler. Sie eignen sich zur Begrünung von Zäunen, Pergolen, Mauern und Fassaden. Auch bei ihnen gibt es einmal und mehrmals blühende Sorten.
    • Bodendeckerrosen. Sie werden vor allem zur Begrünung grösserer und kleinerer Flächen verwendet. Einige Sorten sind auch sehr gut für Gefässbepflanzungen geeignet.
    • Hochstammrosen und Hänge-Hochstammrosen (Trauerrosen). Sie bilden attraktive Blickfänge beim Haus und im Garten.

     

    Angebotsformen

    Je nach Jahreszeit werden die Rosen in verschiedenen Verkaufsformen angeboten. Wir zeigen Ihnen die wesentlichen Unterschiede.

    Rosen mit nackten Wurzeln. Sie befinden sich von Mitte Oktober bis Ende April im Handel. Werden sie sofort behutsam und den vorliegenden Empfehlungen entsprechend gepflanzt, so wachsen sie sicher an.

    Containerrosen. Dies sind in Töpfen gezogene Rosen. Diese wundervollen Blumen sind das ganze Jahr über verfügbar und können nahezu jederzeit gepflanzt werden, sofern der Boden nicht durch Frost gefährdet ist. Ab Mai bis September können die Containerrosen blühend gekauft werden, was die Auswahl der Sorten und Farben wesentlich erleichtert.

    Pflanzung

    Containerrosen

    Containerrosen können ganzjährig gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist und die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen.

    Bodenvorbereitung
    Vor der Pflanzung den Boden 30 bis 50 cm tief und gründlich umstechen. Rosen nie dort pflanzen, wo zuvor schon Rosen standen. Solche Böden sind «rosenmüde». Steht kein anderer Standort zur Verfügung – zum Beispiel bei Lücken in einem bestehenden Beet – so ist die Erde auf eine Tiefe von 50 bis 60 cm auszuheben. Anschliessend muss der Untergrund gelockert und neue Garten- oder Ackererde eingefüllt werden.

    Bei der Pflanzung ist keine Düngung nötig. Die erste Düngergabe erfolgt im Frühjahr nach der Pflanzung mit einem handelsüblichen Rosendünger.

    Pflanzung

    • Rosen vor dem Pflanzen gut giessen, evtl. in ein Wasserbad stellen.
    • Pflanzgrube genügend weit und tief ausheben (mindestens doppelte Ballengrösse).
    • Aushub (Kulturschicht und Rohboden) gut vermischen.
    • Container (Topf oder Folie) sorgfältig entfernen.
    • Containerrose in der Pflanzgrube so platzieren, dass die Veredlungsstelle 3 bis 5 cm unter die Erdoberfläche zu liegen kommt. (Bei gewissen Containern liegt die Veredlungsstelle bereits im Substrat. Diese Container können so gepflanzt werden, dass die obere Fläche des Containers auf gleichem Niveau steht wie der umliegende Gartenboden.

     

    Rosen mit nackten Wurzeln

    Rosen sollte man am Pflanzort sofort auspacken. Allgemein gilt: Rosen mit nackten Wurzeln nie liegen lassen. Rosenwurzeln keinesfalls der Sonne, dem Wind oder dem Frost aussetzen. Können die Rosen nicht sofort gepflanzt werden, weil der Boden gefroren oder zu nass ist, so muss man sie entweder einschlagen oder an einem geschützten Ort (evtl. im Keller) mit Tüchern, Säcken oder Ähnlichem zudecken. Wurzeln gut feucht halten!

    Bodenvorbereitung
    Vor der Pflanzung muss man den Boden 30 bis 50 cm tief und gründlich umstechen. Als Grunddüngung werden vor dem Pflanzen 50 bis 60 g Hornspäne oder eine Gartenschaufel Kompost pro m² ausgestreut und leicht eingehackt. Sonst keinen weiteren Dünger ausbringen; die Rosen werden erst nach dem Austrieb mit einem handelsüblichen Rosendünger gedüngt (80 bis 100 g/m²). Rosen nie dort pflanzen, wo zuvor schon Rosen standen. Solche Böden sind «rosenmüde». Steht kein anderer Standort zur Wahl – zum Beispiel bei Lücken in einem bestehenden Beet – so ist die Erde auf eine Tiefe von 50 bis 60 cm auszuheben. Anschliessend muss der Untergrund gelockert und neue Garten- oder Ackererde eingefüllt werden.

    Pflanzung

    • Vor der Pflanzung die Rosen während 5 bis 8 Stunden in einem Kübel oder im Brunnen ins Wasser legen.
    • Pflanzgrube genügend weit und tief ausheben (mindestens doppelte Grösse des Wurzelwerks).
    • Ausgehobene Erde gut durchmischen.
    • Bei Herbstpflanzung: Wurzeln um etwa 1/3 einkürzen. Abgebrochene, beschädigte und schwache Triebe entfernen. Triebe nicht einkürzen. Der definitive Schnitt erfolgt erst im Frühjahr.
      Bei Frühjahrspflanzung: Wurzeln um etwa 1/3 einkürzen. Abgebrochene, beschädigte und schwache Triebe entfernen. Übrige Triebe auf 3 bis 4 Augen zurückschneiden.
    • Rosen genügend tief setzen. Die Veredlungsstelle muss mindestens 3 bis 5 cm unter die Erdoberfläche zu liegen kommen.
    • Erdgemisch wieder in die Pflanzgrube einfüllen und leicht andrücken.
    • Nach Erstellung eines Giessrandes ausgiebig angiessen (einschwemmen).
    • Bei Herbstpflanzung zum Schutz vor Kälte und Austrocknen rund um die Triebe Erde anhäufeln.
    • Triebe der im Herbst gepflanzten Rosen werden im Frühjahr auf 3 bis 4 Augen zurückgeschnitten.

    Rosenpflege

    Die Pflegearbeiten beginnen bereits vor dem ersten Austreiben mit dem Entfernen des Winterschutzes und dem richtigen Schnitt. Damit die Rosen bis in den Herbst blühen, bedarf es einer einfachen Pflege. Beispielsweise mit dem Düngen, dem Wegschneiden verwelkten Blüten oder der Pflanzenstärkung, damit möglichst wenig Angriffsfläche für Krankheiten und Schädlinge besteht.

    Düngung

    • Frisch gepflanzte Rosen. Nach dem Anwachsen, wenn die Neutriebe ungefähr 10 bis 20 cm lang sind, 80 bis 100 g Rosendünger auf 1 m² gleichmässig ausbringen und einhacken. In der Regel reicht diese einmalige Gabe aus.
    • Bestehende Rosenanlagen. Im zeitigen Frühjahr 80 bis 100 g Rosendünger auf 1 m² gleichmässig verteilen und einhacken. Eventuell von Mai bis Ende Juni eine zweite Gabe von 40 bis 60 g/m² verabreichen. Später darf nicht mehr gedüngt werden.

    Pflanzenschutz und Pflanzenstärkung

    Von praktisch allen Rosentypen sind inzwischen Sorten auf dem Markt, die wenig bis nicht krankheitsanfällig sind. Die Pflanzenschutzmassnahmen können bei diesen Züchtungen reduziert oder teilweise ganz weggelassen werden.

    Dennoch sollten insbesondere Teehybriden, Polyantha- und Floribundarosen gezielt vor Krankheiten geschützt werden. Sobald die Austriebe eine Länge von 10 bis 20 cm erreicht haben, sind die Pflanzen gegen Pilzkrankheiten (Sternrusstau, Rost, Echter und Falscher Mehltau) am besten mit Pflanzenstärkungsmitteln zu behandeln. Die Behandlungen sollten regelmässig (je nach Witterung alle 10 bis 14 Tage) wiederholt werden. Gegen überwinternde Pilzkrankheiten wird eine Winterspritzung empfohlen.

    Blattläuse und andere Schädlinge werden nur bei starkem Befall bekämpft. Bei allen Pflanzenschutzbehandlungen ist darauf zu achten, dass die Ober- und die Unterseiten der Blätter mit einem lückenlosen Spritzbelag bedeckt sind.

    Winterschutz

    Um die Rosen im Winter vor Kälte und Frost zu schützen, wird Rosenerde um die Pflanzenbasis herum angehäufelt. Den Boden mit Mist, Laub oder Kompost abzudecken, schützt die Rosen ebenso vor Winterschäden. Tannenreisig schattiert die Rosen vor der Wintersonne; damit wird verhindert, dass gefrorene Rosentriebe bei Wintersonne zu schnell auftauen und platzen.

    Besonders in kalten Lagen ist ein Winterschutz der Hochstammrosen unerlässlich. Die Kronen und Stämme der Stammrosen werden mit Tannenreisig oder mit speziellem Winterschutzvlies eingehüllt. Als Schutz nützlich ist auch Holzwolle mit übergestülpten, durchlöcherten Papiersäcken.

    Rosenschnitt

    • Teehybriden, Beetrosen und Hochstammrosen. Alle Triebe im Herbst etwa kniehoch einkürzen. Die Krone der Hochstammrosen wird analog zurückgeschnitten.
      Der definitive Schnitt erfolgt Ende Februar bis Ende März. Dann sind die Triebe je nach Stärke auf 3 bis 4 Augen zurückzuschneiden. Schwache, dünne und abgestorbene Triebe werden ganz entfernt.
    • Einmal blühende Kletterrosen / Rambler. Alle abgeblühten Seitentriebe auf ca. 20 cm einkürzen (idealerweise im Sommer). Jährlich ein bis zwei überalterte Haupttriebe an der Basis entfernen zugunsten neuer, kräftiger Jungtriebe.
    • Mehrmals blühende Kletterrosen. Im Frühjahr auslichten, d.h., älteste und schwache Triebe an der Basis ganz entfernen. Die an den Haupttrieben vorhandenen Seitentriebe je nach Stärke auf 2 bis 3 Augen einkürzen. Schwache Seitentriebe entfernen.
    • Einmal blühende Strauchrosen. Im Frühjahr möglichst von der Basis her 1 bis 2 alte Triebe auslichten. Altes, nicht mehr blühfähiges Holz entfernen.
    • Mehrmals blühende Strauchrosen / Englische Rosen. Im Frühjahr auslichten, starke Neutriebe um ca. 1/3 einkürzen. Seitentriebe auf 2 bis 3 Augen zurückschneiden.
    • Bodendeckerrosen. Im Frühjahr von der Basis her auslichten. Verbleibende Triebe können bei Bedarf eingekürzt werden.
    • Sommerschnitt. Im Sommer müssen bei allen Rosen wilde Austriebe laufend entfernt werden, d.h. man muss sie ausgraben und abreissen, nicht abschneiden!
      Bei Teehybriden, Polyantha-, Floribunda-, Miniaturrosen, mehrmals blühenden Kletterrosen, mehrmals blühenden Strauchrosen und Hochstammrosen im Sommer Blüten nach dem Abblühen laufend (mit zwei Blättern) wegschneiden.
    Bücher-Tipps

    Rosen pflegen und schneiden

    Eine ideale und praxisnahe Einführung für Einsteiger und Hobbygärtner. Wie werden die Rosen am besten gepflegt und vor Kälte oder Schädlingen geschützt? Welche Sorten sind überhaupt gut für unsere Breitengrade geeignet? Nach einem allgemeinen Teil widmet sich der Autor den unterschiedlichen Schnitttechniken...

    Rosenkrankheiten und Schädlinge

    Erkennen und Behandeln von Wachstumsstörungen, Krankheiten und Schädlingen. Der Klassiker über Rosenkrankheiten....