Schwitter's Pflanzenmärchen: Die Orangenkönigin

In dieser zauberhaften Geschichte tauchen wir ein in eine Welt voller Geheimnisse und Abenteuer, in der die Natur selbst eine aktive Rolle spielt. In Schwitter’s Pflanzenmärchen haben wir mehr als 50 Pflanzennamen verpackt, die als Persönlichkeit, Tier, Gegenstand, Jahreszeit, Übername oder Ortschaft vorkommen. Aus diesen lustigen Pflanzennamen ist die spannende Geschichte der Orangenkönigin entstanden.

Begleiten Sie Venus und ihre Pflanzenfreunde auf ihrer abenteuerlichen Reise. Die Pflanzennamen sind in der Geschichte grün geschrieben und direkt mit der jeweiligen Pflanze verlinkt.

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Die Orangenkönigin

In einem fernen Land, dessen Sommerzeit nie endete und wo die Sonne stets über den malerischen Strassen von Tempelhof zu scheinen schien, lebte die Orangenkönigin. Ihr Name war Venus. Sie war eine wahre Augenweide; ihr lockiges Haar tanzte im sanften Wind des Indian Summers und ihr Lächeln wärmte die Herzen der Menschen.

Venus war von der Schönheit der Natur fasziniert, insbesondere von den prächtigen Blumen, die in den Gärten von Tempelhof erblühten. Eines Tages, während sie durch den Schlosspark schlenderte, entdeckte sie einen verborgenen Pfad, der zu einem geheimnisvollen Ort führte: Dem legendären Garten von Trompenburg.

Inmitten dieses verwunschenen Gartens thronte ein majestätischer Golden Carpet, ein Teppich gewoben aus goldenem Faden, der den Boden in einen schimmernden Ozean aus Gold verwandelte. Neben dem Teppich stand ein Kaleidoscope, dessen bunte Muster wie verzauberte Träume wirkten. Legenden besagten, dass einst die Queen Elisabeth in Trompenburg residierte.

Mit entzücktem Herzen und von unerwarteten Entdeckungen erfüllt beschloss Venus, den Garten Trompenburg mit seinen Geheimnissen näher zu erkunden. Auf ihrem Weg begegnete sie eigenartigen Gestalten wie dem freundlichen Kobold Arnold Promise mit einem Lächeln so warm wie die Sonne. Oder dem geheimnisvollen Heckenzwerg, der mit aufmerksamen Augen über den Garten wachte.

Als Venus dem Herzstück des Gartens näherkam, wurde sie plötzlich von einem schwebenden Brautschleier umhüllt. Er erschien aus dem Nichts wie der Atem eines unsichtbaren Geistes. Mit Anmut befreite sie sich aus den sanften Fesseln des Schleiers. Es schien, als würde er ihr den Weg weisen wollen wie ein unsichtbarer Führer. Verwirrt und zugleich fasziniert folgte Venus dem Schleier, der sie durch verborgene Pfade und über verzauberte Brücken führte, bis sie schliesslich vor einem geheimnisvollen Tempel stand. In seinen Hallen wurde Venus von den Klängen von Mozart‘s „Eine kleine Nachtmusik“ umarmt, während sie entlang der heiligen Mauern wandelte.

Hier übernahm ein Schwarm entzückender Blaumeisen den Schleier und tanzten im Wind um den schwarzen Turm, den Black Tower herum bis sie schnell wie eine Sternschnuppe wieder verschwanden.

Auf der Spitze des Turms thronte eine Rote Glocke, auch bekannt als Red Bells. Ihr melodisches Läuten durchdrang die Luft wie der Ruf einer uralten Prophezeiung. Die Glocke wurde von Phoenix bewacht, dessen mächtige Gestalt in der Abendglut der untergehenden Sonne eine strahlende Aura um sich herum schuf, als wäre er selbst ein Feuergeist aus den Legenden vergangener Zeiten.

Venus verfiel in einen tiefen Schlaf. Sie erwachte am nächsten Morgen durch einen betörenden Sommerduft vermischt mit einem Wohlgeruch frischer Kaffeearomen, der sie direkt zu Eddy dem Troll führte. Eddy war gerade dabei, seinen Cappuccino zu geniessen, während er unaufhörlich vom Hicksii geplagt wurde. Unbeeindruckt und mit unverändertem Gesichtsausdruck begrüsste er sie mit seiner kurligen Stimme: „Ich habe dich bereits erwartet; die Grüne Kugel hat vorausgesagt, dass du kommst.“

Venus setzte sich unbeholfen hin, während Eddys Gestammel kaum zu verstehen war und sein Hicksii es nicht einfacher machte.

Plötzlich erschien zwischen den Apfelblütenzweigen die atemberaubende Kojou-no-mai. Ihre Schönheit war von makelloser Vollkommenheit. Eine Silberfeder zierte ihr Haar, während an ihrer rechten Hand ein Golden Smaragd funkelte. Mit ruhiger Stimme erklärte sie Venus, dass die Grüne Kugel vorausgesagt hatte, dass eine Fremde aus fernen Landen jenseits des Gulf Streames kommen würde, um zur Königin von Trompenburg gekrönt zu werden.

Sie würde König Edward VII befreien und seine lang ersehnte Gemahlin werden. Wegen seines reinen Herzens nannte man den edlen König auch Goldheart.

Doch davor musste Venus den gefährlichen Vulcan passieren, wo der abscheuliche Goliath hauste. Er und seine Silberspinne waren berüchtigt für ihre schrecklichen Taten in Trompenburg. Am Fusse des Vulcans ruhte das Wrack der Black Pearl. Dort war Aeschbachers Rubin versteckt. Goliath hatte diesen grossen und überaus wertvollen Edelstein schon vor langer Zeit mit einem Fluch belegt, auf dass er nie gefunden werden sollte.

Den armen König Edward VII hielt der böse Goliath schon seit vielen Jahrzehnten in seinem dunklen Bann gefangen. Venus war vorherbestimmt, zusammen mit König Edward VII den Rubin in der Gletschernacht unter die Red Bells des Black Towers zu halten, damit das Mondlicht beim zwölften Glockenschlag durch Aeschbacher’s Rubin dringen könnte und der Fluch so aufgehoben wäre. Denn nur so konnte der jahrelange dunkle Bann über Trompenburg gebrochen und die böse Macht von Goliath und seiner Silberspinne besiegt werden.

Fest entschlossen erhob sich Venus, während Kojou-na-mai und Troll Eddy eifrig ihren Rucksack packten. Darin verborgen war die imposante Black Tulip. Mit der Kraft dieser mächtigen Blume konnten Feinde ganz einfach abgewehrt werden. Aber was war das für ein Rascheln? Hinter dem Gebüsch hatte sich der kleine Hase Hoppel, genannt Little Bunny versteckt. Auch er schloss sich Venus und ihren Gefährten an, denn er kannte jeden Winkel und jedes noch so verborgene Plätzchen in Trompenburg ganz genau.

Gemeinsam brachen sie also auf und bezwangen die Königin der Berge, die Rigi, als sich plötzlich der Himmel verdunkelte und ein Gewitter heraufzog. Venus zog ihre Sturmfackel hervor und sie setzten ihren Weg sicher fort ohne eine einzige Rast, denn für eine Siesta war keine Zeit. Schliesslich mussten sie beim zwölften Glockenschlag mit König Edward VII und Aeschbacher’s Rubin beim Black Tower sein.

Little Bunny führte sie mit Leichtigkeit durch die verschlungenen Pfade des Gebirges, während Venus mit ihrer Sturmfackel den Weg erhellte. Als sie den Gipfel der Rigi erreichten, begann es zu plötzlich zu schneien und Millionen von Schneeflocken tanzten herab, die ihnen die Sicht versperrten. Erschöpft sank Venus zu Boden und fragte ihren hoppelnden Gefährten: „Wie soll ich das nur schaffen? Die Zeit rinnt uns davon!“ Das Gewitter tobte und der Vulcan ragte drohend in der Ferne auf. „Hast du das Leuchtfeuer des Vulcans gesehen?“, fragte Little Bunny. „Es weist uns den Weg.„

Mit vereinten Kräften begannen sie, den Schnee beiseite zu räumen. Little Bunny sprang geschickt über die Schneemassen und gab die Richtung vor.

Als sie schliesslich die andere Seite erreichten, brach die Dunkelheit herein und es schneite immer noch unaufhörlich. Doch Venus und ihre Gefährten liessen sich nicht entmutigen. Sie setzten unbeirrt ihren Weg fort, stets das Ziel vor Augen.

Schliesslich erreichten sie den Fuss des gefährlichen Vulcans, wo Goliath und seine Silberspinne schon auf sie lauerten. Venus zog die Black Tulip aus dem Rucksack und hielt sie fest in der Hand, bereit, sich gegen die dunklen Mächte zu verteidigen. Doch bevor sie angreifen konnten, erschien unerwartet Hilfe.

Aus dem Schatten des Vulcans trat Smokey Joe hervor. Er hatte von Venus‘ Mut und Entschlossenheit gehört und war gekommen, um ihr beizustehen. Gemeinsam stürzten sie sich in den Kampf gegen Goliath und seine Silberspinne. Mit vereinten Kräften und der Macht der Black Tulip gelang es ihnen, die Dunkelheit zu vertreiben und den Weg zu Aeschbacher’s Rubin freizumachen.

Doch von König Edward VII war keine Spur. Mit letzter Kraft und zitternder Stimme rief die Orangenkönigin laut: „Goldheart, wo bist du?“ Der Himmel erhellte sich, die Heidesinfonie erklang, Schmetterlinge und Blaumeisen tanzten einen Mango-Tango und wirbelten vergnügt umher. Und mitten unter ihnen der Brautschleier, welcher der Orangenkönigin zuvor den Weg gewiesen hatte.

Die Blaumeisen geleiteten ihn zum König, um die Ankunft von Venus anzukündigen und zu versichern, dass er nun endlich frei sein werde. Der König war überglücklich und gemeinsam mit Venus erhoben sie sich alle in die Lüfte und flogen mit majestätischer Anmut zum Black Tower. Der lustige Schwarm von Schmetterlingen und Blaumeisen sang dabei vergnügt das fröhliche Lied „Mamamia“ von Abba. Die Luft war erfüllt mit einem Hauch von Magie.

Als der zwölfte Glockenschlag erklang, fanden sich Venus und ihre treuen Begleiter unter den Red Bells des Black Towers. Mit einem kühnen und entschlossenen Griff hob Venus Aeschbacher’s Rubin empor und das silberne Licht des Mondes durchdrang den Edelstein auf magische Weise.

Ein blendendes Leuchten erfüllte Trompenburg und der Bann, der über ihm lag, wurde wie durch Zauberhand gebrochen. Ein Lichtstrahl von unvergleichlicher Schönheit brach aus dem Rubin hervor und durchflutete den Garten von Trompenburg. Jetzt spriesste es überall und eine fantastische Welt mit den allerschönsten Pflanzen, Bäumen und Blumen erfüllte den Garten mit neuem Leben. Unerschöpfliche Hoffnung und Kraft keimten.

Die Bewohner von Trompenburg erhoben Venus auf ein Podest, feierten sie als ihre unvergleichliche Heldin und krönten sie schliesslich zur Königin, an der Seite des geliebten Königs Edward VII. Gemeinsam regierten die beiden das Land mit unermesslicher Weisheit und Güte, während der Garten von Trompenburg in einer herrlichen Pracht erblühte, die die Augen aller erfreute. Er wurde zum lebendigen Beweis für die überwältigende Macht der Liebe und des Mutes, die selbst die tiefsten Finsternisse erhellen und das Leben mit strahlendem Glanz erfüllen können.

 

…und die Moral der Geschichte?

Sie erinnert uns daran, dass das Leben oft voller Überraschungen steckt. Die Orangenkönigin Venus und ihre ungewöhnlichen Verbündeten zeigen uns, dass selbst die grössten Herausforderungen mit einem Lächeln und einem starken Teamgeist gemeistert werden können. Bleibe offen für das Unerwartete und vertraue darauf, dass selbst in den schrägsten Momenten ein Hauch von Magie vorhanden ist.