Wie pflanze ich Feigen?
Feigen wurden schon zur Zeit des klassischen Griechenlands kultiviert und sind in Kleinasien, Griechenland und Nordafrika heimisch. Doch wussten Sie, dass Feigenbäume auch in Mitteleuropa erfolgreich gedeihen können, sofern ein geschützter Standort vorhanden ist?
Standort und Pflege
Bei der Freilandkultur ist es entscheidend, einen geschützten Platz vor kalten, winterlichen Nordostwinden zu wählen, idealerweise am Haus oder an einer Gartenmauer. Ein heisser Standort mit viel Sonne im Sommer und Herbst erhöht die Ernte, lässt die Früchte besonders süss werden und beschleunigt deren Reifung. In unseren Breitengraden reifen meist nur die ersten Früchte aus, doch diese sind herrlich! Für die Überwinterung in Gefässen empfiehlt sich ein frostfreier Standort im kalten Wintergarten oder ein heller Keller.
Sorten für milde Lagen
Ficus carica 'Contessina'
Kräftiger Wuchs, hoher Ertrag, grosse, dunkelviolette Früchte mit sehr süssem Aroma, Reifezeit August bis September.
Ficus carica 'Dalmatie'
Sehr süsse, grosse, grüngelbe Blütenfeigen (ca. 80–100 g), mit blutrotem Fruchtfleisch, früh reifend, Blätter sehr stark gelappt, schwaches Wachstum, sehr buschig, für kleine Gärten und kühlere Standorte.
Ficus carica 'Rouge de Bordeaux'
Mittelgrosse, rotviolette Früchte von ausgezeichneter Qualität, einmal tragend, keine Blütenfeigen, dafür sehr viele Herbstfeigen, die auch nördlich der Alpen noch ausreifen, Blätter kaum gelappt, eher aufrechter, mittelstarker Wuchs, verlangt heissen und sonnigen Standort.
Sorten für leicht exponierte Lagen
Ficus carica 'Goldfeige'
Die Fruchtfeige ist gut frosthart und hat sehr grosse, herrlich goldgelbe, honigsüsse Früchte von Mitte August bis Mitte September.
Ficus carica 'Nordland'
Kompakter Wuchs, Reifezeit von Mitte August bis Mitte September. Viele rot-violette, süsse Früchte. Auch für kühlere Standorte geeignet.
Ficus carica 'Violette Dauphine'
Auch unter dem Namen Rouge D’Argenteuil bekannt. Grosse, längliche, rotviolette Früchte und rosa, saftig, süsses und aromatisches Fleisch. Reift von Mitte September bis Mitte Oktober. Auch für kühlere Standorte geeignet und ist unempfindlich gegen das Zurückfrieren der Triebspitzen.
Tipp
Junge Pflanzen im Winter mit einem Vlies schützen. Wenn die Temperaturen im Winter unter –12 °C fallen, ist die Feigenernte für das kommende Jahr gefährdet. Die Pflanzen überstehen jedoch problemlos Temperaturen bis –18 °C und treiben danach vom Wurzelstock wieder aus. Feigen sollten wenig geschnitten werden, da sie ihre Früchte an den Endknospen bilden.
Schnitt
Im Frühling werden alle frostgeschädigten Triebe bis auf das gesunde Holz zurückgeschnitten. Schlecht platzierte Triebe und dichter Wuchs sollten entfernt werden, damit die Mitte des Busches gut belichtet wird und die Früchte ausreifen können (Auslichtungsschnitt).