Ziergräser – pflanzen, pflegen und giessen
Landschaften sind zu grossen Teilen durch Wiesen und Getreidefelder geprägt, Steppen und Prärien bedecken weite Teile Nordamerikas. In Afrika sind Savannen Lebensraum zahlreicher Grosstiere, in Südamerika beherrschet die Pampa ganze Landstriche. Gräser haben sich auf ganz erstaunliche Weise an die unterschiedlichsten Lebensbedingungen angepasst.
Im Garten lassen sich Gräser fast genauso vielfältig einsetzen wie sie in der Natur beobachtet werden können. Für alle Gartenbereiche und für jeden Standort gibt es passende Gräser. Im Staudenbeet übernehmen hohe Gräser die Aufgabe von Leitstauden, während niedrige, filigrane Arten für das richtige Volumen zwischen den Blütenstauden sorgen. Die Bandbreite der Gräserformen reicht vom Riesenchinaschilf, das 4 m hoch wird, bis zur einheimischen kleinwüchsigen Segge, die zwischen Mauerritzen gedeiht. Viele Gräser fallen durch ihren prägnanten Habitus auf. Manche wachsen straff aufrecht, andere bogig überhängend. Diese Wuchsformen lassen sich bewusst als Gestaltungselemente im Garten einsetzen.
Frühling
Die meisten Gräser befinden sich im zeitigen Frühjahr noch in der Vegetationsruhe und beginnen erst ab April/Mai auszutreiben. Da gibt es aus buntblättrigen Gräserarten, die sich beim Austrieb schön präsentieren. Die Samenstände und Halme des Vorjahres werden im März zurückgeschnitten. Immergrüne Arten treiben neu durch, auch hier sollten abgestorbenes und unansehnliches Laub entfernt werden. Dann düngt man die Gräser mit einem stickstoffhaltigen Rasendünger oder Schwitter’s Langzeitdünger. Als Pflanzpartner bieten sich früh blühende Zwiebelblumen an, die man ab September einpflanzt.
Sommer
Im Juni erreichen die früh blühenden Gräser den ersten Höhepunkt. Jedoch auch herbstblühenden Grossgräser wie Chinaschilf präsentieren sich nun in voller Pracht. Diese Gräser sind gute Pflanzenpartner in Kombination mit Stauden und einjährigen Sommerblumen.
Herbst und Winter
Diese Jahreszeiten sind zweifellos die Hoch-Zeiten für die meisten Gräser. Viele von Ihnen blühen erst spät im Jahr, bei anderen sind jetzt die charakteristischen Samenstände dekorativ. Auf keinen Fall sollte die spektakuläre Herbstfärbung vieler Arten und Sorten vergessen werden.
- Chinaschilf (Miscanthus sinensis 'Ghana')
- Plattährengras (Chasmanthium latifolium)
- Rutenhirse (Panicum 'Northwind')
- Rutenhirse (Panicum virgatum 'Rehbraun')
Unsere vier Pflanzentipps
Mit den ersten Nachtfrösten verabschiedet sich der Herbst und im fahlen Morgenlicht sind oft die Umrisse der Pflanzen zu sehen. Der gefrorene Nebel hat sich auf den Stängeln, Blätter und Blüten niedergelassen und betont jede auch noch so kleine Einzelheit. Bei diesem fantastischen Anblick wird sofort klar, warum man Abgeblühtes so lange wie möglich an den Pflanzen belassen sollte. Die wirkungsvollsten Blüten- und anschliessenden Samenstände besitzt wohl das Pampasgras.
Pflanzen
Nach dem Erwerb und nachdem der Pflanzplatz vorbereitet ist, können Sie mit dem Pflanzen beginnen. Feuchte Ballen lassen sich einfacher aus dem Topf ziehen. Graben Sie mit einer kleinen Handschaufel ausreichend grosse Löcher, in die Sie die Wurzelballen vorsichtig einsetzen, sodass die Pflanzen genauso tief im Boden sitzt, wie sie im Topf stand.
Nach dem Pflanzen ausgiebig wässern – selbst wenn es regnet – damit Hohlräume im Pflanzloch zugeschwemmt werden und so ein guter Wurzelschluss zwischen Wurzeln und Bodenpartikeln erreicht wird. In der ersten Zeit nach der Pflanzung sollten Sie regelmässig und reichlich giessen, um ein gutes Anwachsen sicherzustellen.
Pflege
Gräser gehören zu den unkompliziertesten Gartenpflanzen überhaupt. Eine regelmässige Pflege danken sie dennoch mit üppigem Wachstum und schönen Blüten.
Schnittmassnahmen bei Gräsern beschränken sich in der Regel auf einen Rückschnitt vor Beginn der neuen Vegetationsperiode, also im Frühjahr (März). Manche Gräser vertragen im Sommer einen radikalen Rückschnitt bis zum Boden, vor allem frühlingsblühende Schattengräser, die nach der Blüte unansehnlich werden können.
Ab März düngt man die Gräser mit einem stickstoffhaltigen Dünger. Am besten eignet sich dazu unser Schwitter’s Langzeitdünger.
Über den Winter werden die Gräser zusammengebunden, damit der Horst der Gräser nicht zu Nass bekommt. In unserem Gartenblog «Wintervorbereitung für Nadelgehölze in Säulenform und für Gräser» finden Sie weitere wertvolle Tipps.

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