Kräuselkrankheit – Beugen Sie vor!

Kräuselkrankheit

Beugen Sie der Kräuselkrankheit bei Pfirsich-, Nektarinen-, Aprikosen- und Mandelbäumen vor. Die Kräuselkrankheit wird durch den Pilz Taphrina deformans verursacht und überwintert auf Trieben sowie in Knospen. Dies führt dazu, dass Blätter und Triebe absterben und abfallen. Der Laubabfall schwächt die Pflanze und führt zu einem geringen Blütenansatz. Befallene Bäume bilden kaum noch Blütenknospen, was eine reduzierte Fruchtbildung zur Folge hat. Zur Vorbeugung helfen eine Winterspritzung, ein geeigneter Standort und Pflanzenstärkungsmittel.

    Schaderreger

    Der Pilz lebt von Juni bis Februar von abgestorbenen Pflanzmaterialien. Ende Februar bis Anfangs März zerfällt das Sprossmycel in eine Vielzahl von Sprosszellen. Durch Regen werden die Sprosszellen in die gerade geöffneten Knospen des Baumes geschwemmt. Dort infizieren sie die noch nicht entfalteten Blätter und durchwuchern die Blütenknospen. Ist dies geschehen, helfen keine Gegenmassnahmen und die Krankheit nimmt im Frühjahr ihren Lauf. Die jungen Blätter zeigen bei Befall Verformungen (blasige Verdickungen), verfärben sich in gelbgrün bis rötliche Nuancen und werden später braun. Oft sind neue Triebe gestaucht und haben Blattbüschel, die verkrüppelt sind. Im warmen Sommer, bei Temperaturen über 16 °C, besiedelt der Pilz aber keine neuen Blätter mehr.

    Winterspritzung

    Erste Pflanzenschutzbehandlungen sollten noch vor dem Austrieb bei beginnendem Knospenschwellen erfolgen. Je nach Witterungsverlauf ist das bereits im Februar möglich. Geeignete Pilzschutzmittel sind: Cupromaag von Maag oder Airone von Andermatt Biogarten. Denn ist die Krankheit bereits ausgebrochen, ist eine erfolgreiche Behandlung schwierig.

     

     

    Richtige Standortwahl und robuste Sorten

    Die effektivste Methode im Garten ist die Pflanzung des Baumes an einer Hauswand unter einem überhängenden Dach, das den Baum in den kritischen Wintermonaten vor Regen schützt und somit die Infektion verhindert. Zudem wählen Sie für Ihren Pfirsich- oder Nektarinenbaum am Besten einen sonnigen und luftigen Standort. Denn Pilzkrankheiten lieben feuchte Bedingungen um sich auszubreiten. Ebenfalls hilft ein regelmässiger Schnitt, damit die Krone nicht zu dicht ist und Blätter schnell abtrocknen. Im Winter sollte das Laub weggeräumt/ eingesammelt werden. Es lohnt sich auch beim Kauf robuste und regenerationsfähige Sorten zu bevorzugen.

     

    Robuste Sorten

    Pfirsich / Prunus persica 'Piattafortwo'
    Diese Pfirsich überzeugt uns als flache, weissfleischig, starkduftend, süss und hocharomatische Frucht.

    Säulenpfirsich / Prunus persicia 'Grazia'
    Dieser schmal wachsende Pfirsichbaum braucht nur wenig Schnitt. Das gelbe Fruchtfleisch der rotgelben Früchte ist süss und gut steinlösend.

    Säulennektarine / Prunus persica 'Fantasia'
    Auch die Säulennektarine ist schlank wachsend und benötigt daher nicht viel Schnitt. Ihre grossen, gelbroten Früchte haben ein sehr süsses und gut steinlösendes Fruchtfleisch.

    Pflanzenstärkung

    Verwenden Sie direkt nach dem Pflanzen oder im Frühling kurz vor dem Austrieb ein vorbeugendes Stärkungsmittel zum Beispiel RhizoPlus von Andermatt Biogarten oder Arbostrat von Hauert. Unterstützen Sie zusätzlich die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen mit einem biologischen oder mineralischen Langzeitdünger. Stärkungsmittel machen Ihre Pflanze widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten.

     

    Bücher-Tipps

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