Winterspritzung gegen Schädlinge und Krankheiten

Winterspritzung

Wenn der Winter naht, tritt der Garten allmählich in seine wohlverdiente Ruhephase ein. Doch wer denkt, dass der Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten mit den frostigen Temperaturen endet, liegt leider falsch. Viele Schädlinge und Pilzerkrankungen haben sich an die heimische Witterung angepasst und überstehen den Winter problemlos, um in der kommenden Saison erneut aktiv zu werden und sich auszubreiten. Daher ist auch im Winter aktives Handeln und Vorbeugen erforderlich. Durch eine Winterspritzung können Sie Ihre Obst- und Ziergehölze bereits im Spätwinter vor Schädlingen bewahren.

    Vorbeugende Massnahmen

    Nachfolgend finden Sie einige präventive Tipps, um sicherzustellen, dass Ihr Garten frei von Schädlingen und Krankheiten bleibt:

    1.  Fördern Sie die Vitalität der Pflanzen mit Pflanzenstärkung.
    2. Sammeln Sie sorgfältig abgefallenes Laub auf und entsorgen Sie es nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll oder durch Verbrennung, um die Verbreitung von Pilzerregern oder Motteneiern zu verhindern.
    3. Reinigen Sie den Stamm Ihrer Bäume gründlich, um Schädlingseier wie die von Apfelwicklern zu entfernen, und versiegeln Sie Risse mit Weisspaste.
    4. Entfernen Sie im Herbst und Winter befallene Äste und Triebe, um Pilzerkrankungen vorzubeugen und Schädlingseiern keinen Platz zu bieten.
    5. Beseitigen Sie schimmelige oder faulige Früchte von Gehölzen, um die Bildung neuer Pilzherde zu verhindern.
    6. Verwenden Sie Weisspaste, um Rindenschäden durch Temperaturschwankungen zu vermeiden und Nistmöglichkeiten für Schädlinge zu verhindern.
    7. Führen Sie regelmässige Kontrollen Ihres Gartens durch, um Gespinste oder Schädlingseier zu erkennen und zu entfernen.
    8. Lockern Sie an frostfreien Tagen den Boden Ihres Gemüse- oder Staudenbeetes, um Schädlingseier an die Oberfläche zu bringen.
    9. Bieten Sie Vögeln im Winter eine Überwinterungsmöglichkeit in Ihrem Garten, um ihnen zu helfen, Schädlinge zu bekämpfen.
    10. Erneuern Sie die oberste Erdschicht in Ihrem Gewächshaus im Frühjahr, um Schädlingen, die im Boden überwintern, entgegenzuwirken.
    11. Schneiden Sie Kübelpflanzen vor dem Überwintern zurück und reinigen Sie sie gründlich, um Schädlingen keine Möglichkeit zur Überwinterung zu bieten.

    Überwinternde Schädlinge und Krankheiten

    Insekten haben eine Vielzahl von Strategien entwickelt, um den Winter zu überstehen. Zum Beispiel legen Blattläuse bereits im Herbst frostbeständige Eier. Die Larven und Puppen einiger Miniermottenarten können extremen Temperaturen von bis zu -70 Grad Celsius standhalten.

    Andere Schädlinge wie der Dickmaulrüssler legen ihre Eier bereits im Spätsommer in die schützende Erde und sind dadurch unabhängig von den Witterungsbedingungen. Die Strategien, um sich vor den winterlichen Bedingungen zu verstecken, sind vielfältig und raffiniert. Mauerritzen, Pflanzen und Rinden bieten ideale Verstecke für die Überwinterung. Es gibt jedoch auch Insekten, die in eine Art Winterstarre fallen. Zum Beispiel verfügen Marienkäfer, Libellen und Florfliegen über ein eigenes Frostschutzmittel, das ihre Körperflüssigkeiten vor dem Gefrieren schützt.

    Zu den schädlichen Organismen im Garten gehören neben den Insekten auch die Blattpilze, welche meist als winzige Sporen auf Trieben und Laub warten und im Frühling neue Infektionen auslösen.

    Winterspritzung

    Es ist ratsam, eine Austriebsspritzung (Winterspritzung) durchzuführen, wenn im Vorjahr bereits viele Schädlinge, wie beispielsweise Blattläuse, aufgetreten sind. Diese Massnahme sollte jedoch nur bei gefährdeten Pflanzen erfolgen.

    Austriebsspritzungen können an frostfreien Tagen bereits im Spätwinter ab Januar oder Februar durchgeführt werden. Dies sollte geschehen, sobald die Knospen zu schwellen beginnen und bis kurz vor dem Blattaustrieb fortgesetzt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass auch viele nützliche Insekten auf den Pflanzen vorhanden sind. Im Januar und Februar sind diese weniger aktiv als zu Beginn des Frühlings. Mit steigenden Temperaturen schlüpfen Nützlinge wie Marienkäfer aus ihren Verstecken und könnten bei einer sehr späten Spritzung Schaden nehmen.

    Für eine Austriebsspritzung werden ölhaltige Präparate wie z.B SanoPlant® Winteröl oder Cupromaag® Liquid von Maag oder Rappol Plus von Andermatt Biogarten eingesetzt. Durch den Ölfilm wird die Entwicklung der  Wintereier von Blattläusen und Spinnmilben beeinträchtigt.