Gehölze und Sträucher richtig schneiden

Lorbeer schneiden

Beim Beschneiden von Gehölzen ist es wichtig, einige Regeln zu beachten. Ein unsachgemässer Schnitt kann die Sträucher entstellen oder ihren natürlichen Wuchs dauerhaft beeinträchtigen. Grundsätzlich ist es möglich, Gehölze von Oktober bis Juni zu schneiden. Besonders im blattlosen Zustand ist es einfacher zu erkennen, wo der Schnitt erfolgen sollte. Früh blühende Gehölze wie zum Beispiel Forsythien sollten erst nach der Blüte geschnitten werden, da mit einem Winterschnitt zu viele Blütenzweige entfernen werden könnten.

    Beachten Sie folgendes

    • Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere. Somit erhalten Sie eine schöne Schnittstelle
    • Schneiden Sie dicht oberhalb der Blattknospe im rechten Winkel zur Zweigachse
    • Entfernen Sie alle zu schneidenden Äste auf einmal
    • Behandeln Sie grosse Schnittstellen mit einer Wundverschlusspaste
    • Schneiden Sie idealerweise bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt

    Sommerblühende Sträucher und Halbsträucher schneiden

    Sommerblühende Sträucher und Halbsträucher wie Schmetterlingsstrauch (Buddleja), Säckelblume (Ceanothus), Bartblume (Coryopteris), Hibiscus, Perovskie, Spiraea japonica, Rispenhortensie (Hydrangea paniculata), Freilandfuchsien oder Indigo werden im Frühjahr (Ende Februar bis anfangs März) grosszügig bis auf die verholzten Teile zurückgeschnitten. Seien Sie mutig und schneiden Sie die Sträucher rigoros zurück. Die Sträucher werden im unteren Bereich dadurch voller und bilden mehr Blüten.

    Vorher/Nachher

    Zierkirschen und Zieräpfel schneiden

    Zierkirschen und Zieräpfel benötigen in der Regel keinen Schnitt. Werden sie zu dicht, kann man sie zu jeder Jahreszeit auslichten oder einen Korrekturschnitt vornehmen. Dabei ist es wichtig, dass Sie die Äste und Zweige ganz entfernen. Kürzen Sie niemals nur die Zweige ein.

    Vorher/Nachher

    Diese Gehölze nicht schneiden

    Es ist ratsam, bestimmte Gehölze wie Magnolien, Zaubernuss (Hamamelis), strauchförmige Ahorne (Acer), Scheinhasel (Corylopsis), Blumenhartriegel (Cornus florida, C. kousa) oder die meisten Hortensien (ausser H.paniculata) nicht zu schneiden, da dies zu dauerhaften Schäden führen könnte. Eventuelle Schnittarbeiten sollten sich auf das Entfernen abgestorbener Zweige oder das äusserst sorgfältige Auslichten von dicht stehenden Zweigen beschränken.

    Nadelgehölze sollten ebenfalls nicht geschnitten werden, da insbesondere das Einkürzen des Gipfeltriebes ihre Form unwiderruflich beeinträchtigen könnte. Von dieser Regel ausgenommen sind Formgehölze und Hecken. Auch bei langsam wachsenden Gehölzen (Zwerggehölze) kann in der Regel auf einen Schnitt verzichtet werden.

    Bücher-Tipps

    Alles über Gehölzschnitt

    Das Standardwerk zum Ziergehölz-, Obst- und Formschnitt, mit ausführlichen Anleitungen zum Erziehungs-, Erhaltungs- und Verjüngungsschnitt und den optimalen Schnittzeiten.

    Grundkurs Obstbaumschnitt

    Grundkurs Obstbaumschnitt. Von Apfel bis Zwetsche - so schneiden Sie gut ab. Uwe Jakubik. 3., erweiterte Auflage 2019.

    Obstbäume schneiden

    Mit der richtigen Schnitttechnik und dem Wissen der wichtigsten Wuchsgesetze ist es gar nicht schwer, Obstbäume zu schneiden. Wie es geht, wird in diesem Buch leicht verständlich beschrieben. Es enthält Schnittregeln für die beliebtesten Obstbäume: Äpfel, Birnen, Sauer- oder Süss-Kirschen, Zwetschgen, Pfirsiche und Walnüsse. Auch der Garteneinsteiger...

    Ziergehölze schneiden

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