Pflanzung und Pflege von Nadelgehölzen

Nadelgehölze (oder Koniferen) sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch robuste Begleiter in jedem Garten. Mit der richtigen Pflanzung und Pflege sind diese immergrünen Schönheiten eine wahre Augenweide – auch im Winter. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Nadelgehölze erfolgreich in Ihrem Garten kultivieren.

Nadelgehölze wie Fichten, Kiefern, Tannen, Zypressen und Zedern sind nicht nur wegen ihrer markanten Formen und Farben beliebt, sondern auch wegen ihrer Vielseitigkeit und Langlebigkeit. Sie bieten das ganze Jahr über eine grüne Kulisse, die besonders in den kälteren Monaten wertvoll ist. Nadelgehölze sind zudem relativ pflegeleicht und können verschiedene Standorte tolerieren.

    Die richtige Standortwahl

    Bevor Sie mit der Pflanzung beginnen, ist die Wahl des richtigen Standorts entscheidend. Nadelgehölze gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Achten Sie darauf, dass der Boden gut durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden. Eine Bodenvorbereitung mit Kompost kann die Bodenstruktur verbessern und die Nährstoffversorgung fördern.

    Auswahl der richtigen Nadelgehölze

    Je nachdem, welchen Effekt Sie erzielen möchten – sei es eine Hecke, ein Solitärbaum oder eine Gruppenbepflanzung – wählen Sie passende Nadelgehölzarten. Fichten eignen sich gut für Hecken, während Kiefern und Tannen als markante Solitärpflanzen dienen können. Informieren Sie sich über die Wachstumsgewohnheiten und Endgrössen der Gehölze, um ausreichend Platz zu berücksichtigen.

    Die Pflanzung

    Optimale Zeiten für die Pflanzung von Nadelgehölzen

    Die besten Zeitpunkte für die Pflanzung von Nadelgehölzen sind der Herbst und das frühe Frühjahr, wenn der Boden noch leicht feucht ist. Dies schafft optimale Bedingungen für das Anwachsen der Pflanzen.

     

    Richtige Pflanzlochgrösse

    Es ist ratsam, das Pflanzloch grosszügig zu gestalten. Ein Richtwert besagt, dass der Durchmesser des Pflanzlochs das Doppelte der Ballengrösse betragen sollte. Diese Massnahme erleichtert das Einsetzen der Pflanze, beispielsweise mithilfe eines Krans. Zudem ermöglicht sie das Einsetzen des Wurzelballens in lockeres und leicht durchdringbares Erdreich.

     

    Angemessene Pflanzlochtiefe

    Es ist wichtig, die Pflanze nicht zu tief zu setzen. Bei grösseren Pflanzen sollte die Höhe der Einpflanzung erhöht werden. Das bewusste Setzen der Pflanze «zu hoch» hat mehrere Vorteile, wie zum Beispiel eine bessere Belüftung des umgebenden Erdreichs des Ballens. Zudem wird der Ballen in eine günstigere Erdschicht platziert, da die Humusschicht oft dünn ist. Der Ballen wird sich im Laufe der Zeit noch setzen und so die ideale Höhe erreichen.

     

    Pflanzungsprozess

    Das An- und Weiterwachsen der Pflanze wird erleichtert, wenn die ausgehobene Erde aus dem Pflanzloch vor dem Auffüllen mit speziellem Substrat wie Schwitter's Erde, Mineralsubstrat oder Moorbeeterde durchmischt wird. Moorbeeterde wird für säureliebende Pflanzen verwendet.

    Ricoter-Moorbeeterde

     

    Vermeidung von Staunässe

    Nadelgehölze vertragen keine Staunässe. Neben der erhöhten Pflanzung ist bei feuchten Pflanzstellen eine Drainage mittels Drainagerohren erforderlich. An einigen Stellen kann das Lockern des Untergrunds und das Einbringen einer durchlässigen Schicht aus Kies, Lecca oder Mineralsubstrat von Vorteil sein.

     

    Schutz von Ballentuch und Drahtgeflecht

    Es ist wichtig, das Ballentuch und Drahtgeflecht niemals zu entfernen. Diese Materialien bieten Schutz und Stabilität für die junge Pflanze.

    einpflanzen-ballenpflanzen

     

    Bewässerung

    Direkt nach der Pflanzung ist es wichtig, das Nadelgehölz unabhängig vom Wetter gut zu bewässern. Danach sollte nur dann gegossen werden, wenn die Erde im Wurzelbereich (ab 7 cm Tiefe – Fingertest) trocken ist. Wenn bewässert wird, dann ausreichend. Danach ist es wichtig, die Pflanze wieder gut abtrocknen zu lassen. Regenwasser ist für die Bewässerung zu empfehlen.

    Die richtige Pflege

    Bewässerung

    Besonders in den ersten Jahren benötigen Nadelgehölze ausreichend Wasser. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmässig feucht, aber nicht durchnässt ist.

     

    Mulchen

    Eine Mulchschicht um die Basis der Pflanze hilft, Feuchtigkeit zu speichern, Unkrautwuchs zu reduzieren und den Boden vor Temperaturschwankungen zu schützen.

     

    Düngen

    Nadelgehölze benötigen zweimal jährlich eine Düngergabe. Streuen Sie Schwitter‘s Langzeitdünger oder Hauert Laub- und Nadelholz Dünger um den Stammbereich und hacken ihn leicht ein. Ein guter Zeitpunkt für die Grunddüngung ist im April. Die Nachdüngung kann im Frühsommer (Juni) erfolgen.

     

    Schnitt

    Nadelgehölze werden nicht wie die Kernobstbäume im Winter geschnitten. Allgemein sollten Sie beim Grossteil der Nadelgehölze auf einen radikalen Rückschnitt verzichten. Ist jedoch ein Korrekturschnitt notwendig, sollte dieser im August erfolgen. Damit Föhren (Pinus) gut in Form bleiben, könnten im Mai die Kerzen geschnitten werden.

    Regelmässig geschnitten werden Nadelgehölz-Hecken wie Thuja oder Eiben. Die schuppenartigen Nadeln vertragen einen Schnitt und können mit einer Heckenschere oder Baumschere in Form gebracht werden.

     

    Glanzlichter im Garten: Vielseitige Nadelgehölze für besondere Akzente

    Ein wahrhaftiges Highlight für jeden Garten ist zweifellos die Gold-Bergkiefer (Pinus mugo 'Wintergold'). Ihr Name spiegelt sich in ihren Nadeln wider, die im Winter in einem wunderschönen Goldgelb erstrahlen. Im Sommer verwandeln sie sich in ein sattes Grün. Diese vielseitige Pflanze erreicht eine stattliche Höhe von etwa 1 Meter und eine Breite von 70-80 Zentimetern. Gold-Bergkiefern bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und eignen sich auch sehr gut für die Pflanzung in Gefässen.

    Wer nach einer aufregenden Alternative zur gewöhnlichen Thuja sucht, sollte sich den Goldener Lebensbaum (Thuja occidentalis 'Golden Smaragd'®) genauer ansehen. Seine leuchtend gelbe Farbe bildet einen beeindruckenden Blickfang. Sowohl in Wuchsform als auch in Verwendung ähnlich der herkömmlichen Thuja, hebt sich der Goldener Lebensbaum durch seine goldene Pracht hervor.

    Der Blauer Strauch-Wacholder (Juniperus chinensis 'Blaauw') besticht durch seine dicht stehenden, schuppenförmigen Nadeln, die in einem anmutigen Graublau schimmern. Mit einem schmalen und trichterförmigen Wuchs erreichen diese Pflanzen eine Höhe von 2 bis 2,5 Metern. Besonders bemerkenswert ist ihre Eignung für Gefässe, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten macht.

    Ein weiteres Schmuckstück unter den Nadelgehölzen ist die Zapfen-Fichte (Picea abies 'Acrocona'). Ihre Triebenden schmücken sich mit anfangs purpurfarbenen Zapfen, die ins Auge springen. Doch nicht nur diese markante Eigenschaft macht sie besonders. Ihr malerischer Wuchs und die hellgrünen Austriebe im Frühling verleihen ihr einen einzigartigen Charme. Obendrein wächst sie eher langsam und erreicht in einem Zeitraum von zehn Jahren etwa 1 Meter Höhe.

    Bücher-Tipps

    Schwitter's Pflanzenwelt

    Schwitter's Pflanzenwelt beinhaltet auf 448 Seiten über 2'000 Gartenpflanzen die in den Kapiteln Gehölze, Moorbeetpflanzen, Stauden, Rosen, Nutzgarten und Saisonflor einzeln beschrieben und bebildert sind. Aussagekräftige Icons übermitteln schnelle Informationen ...

    Gehölze von A-Z

    Dieses Werk bietet einen Überblick über 1500 Gehölzarten und -sorten, die unter mitteleuropäischen Klimabedingungen gedeihen, im Handel leicht erhältlich sind und Ihren Hausgarten bereichern. Ausserdem werden die wichtigsten Gestaltungsprinzipien...