Die Erntezeit und Haltbarmachung

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Wer freut sich nicht auf die Zeit, wenn aus dem eigenen Garten eine Vielfalt von Gemüse, Früchten und Kräuter geerntet werden kann. Im Spätsommer ist oft einiges gleichzeitig fertig und bereit für die Ernte. Die Reife und somit auch der geeignete Erntezeitpunkt sind jeweils vom Wetter abhängig.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Ernte weiter zu verarbeiten und somit länger haltbar zu machen und zu einem späteren Zeitpunkt zu geniessen. Ein alter Trend ist zum Beispiel das Einmachen, welcher im Moment wieder auflebt. Aber auch das Einfrieren oder Trocknen sind gute Varianten für einen späteren Genuss. Erfahren Sie hier spannende Tipps zum Thema Ernten und weiterverarbeiten.

    Gemüse ernten

    Damit man lange sein Gemüse aus dem Garten geniessen kann, gibt es ein paar Grundregeln, die beim Ernten beachtet werden sollten:

    • Vormittags ernten, dann ist das Gemüse noch richtig frisch
    • Da feuchtes Gemüse schneller fault, sollte man bei trockenem Wetter ernten
    • Mit sauberem und scharfem Werkzeug arbeiten
    • Immer vorsichtig sein und Verletzungen vermeiden
    • Gemüse im Kühlschrank oder Keller richtig lagern

    Es gibt verschiedene Varianten, Gemüse haltbar zu machen und im Winter immer noch das eigene Gemüse zu geniessen. Dazu gehört zum Beispiel das Einfrieren. Am besten sollte dies direkt nach der Ernte gemacht werden. Es eignen sich Karotten, Blumenkohl, Brokkoli, Bohnen oder Erbsen. Diese sollten kurz blanchiert und in gute Portionen unterteilt werden, welche später auf einmal aufgetaut werden möchten.
    Eine andere Variante ist das Einkochen. Dabei werden unter Hitze Gläser luftdicht verschlossen. Zuerst ist es wichtig, dass die Gläser gut gereinigt sind. Danach wird das Gemüse gesäubert, in Stücke geschnitten und in die Gläser gefüllt. Anschliessend die Gläser mit zum Beispiel Salzwasser füllen und gut verschliessen. Zum Einkochen werden die Gläser danach in eine Pfanne gestellt und mit Wasser bedeckt eingekocht. Die Kochzeit variiert je nach Gemüse.

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    Obst und Beeren ernten

    Obst und Beeren werden je nach Sorte im Sommer oder Spätsommer geerntet. Gewisse Obstsorten sind zwar pflückreif, aber noch nicht genussreif. So brauchen zum Beispiel gewisse Apfelsorten eine Lagerung von ein paar Monaten, bis sie ihr feines Aroma erhalten. Hingegen werden Kirschen und Zwetschgen geerntet, wenn sie genussreif sind. Auch hier gibt es noch ein paar Regeln zu beachten:

    • Am Morgen ernten da weniger Bienen und Wespen die süssen Früchte besuchen
    • Trennen von Fallobst und geerntetem Obst vom Baum
    • Früchte nicht in Sammelbehälter werfen (Angeschlagenes Obst schimmelt schnell)
    • Verwenden Sie eine gute und sichere Leiter sowie wenn nötig eine Pflückhilfe
    • Die Beeren mit den Stielen pflücken und nicht ab Zerren (längere Haltbarkeit)

    Verschiedenes Obst lässt sich sehr gut dörren. Wichtig ist dabei, dass das Obst unbeschädigt und in bester Qualität ist. Zuerst wird das Obst gut gewaschen und abgetrocknet. Äpfel schält man und schneidet sie in Scheiben. Andere Obstsorten wie Zwetschgen können als ganze Frucht gedörrt werden. Später wird entweder mit einem Dörrautomaten oder im Backofen gedörrt. Im Backofen muss ein Spalt offengelassen werden mit einem Kochlöffel, damit die Feuchtigkeit raus kann. Die Feuchtigkeit wird dabei auf bis 10 bis 15 % reduziert. Normalerweise wird im Backofen zwischen 50 bis 60 °C gedörrt. Bei der Dauer und der Wärme kommt es darauf an, welches Obst verwendet wird und wie Dick es geschnitten ist. Diese Früchte sollten danach in einem Glas trocken, kühl und dunkel gelagert werden.
    Die Beeren eignen sich besser zum Zubereiten von eigener Konfitüre oder Gelees. Der Vorteil: Was motiviert mehr als bereits zum Frühstück etwas Selbstgemachtes auf dem Tisch zu haben.

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    Kräuter ernten

    Für gutes Aroma sollten Salbei, Thymian und Schnittlauch vor der Blüte geerntet werden. Auch die Pfefferminze hat nicht den gleichen Geschmack während der Blüte. Damit dies verhindert wird, können Sie den Neuaustrieb fördern und ganze Stängel Handbreit abschneiden. Andere Kräuter wie Oregano und Lavendel können Sie während der Blüte ernten. Für die Ernte selber sollten folgende Inputs beachtet werde.

    • Für eine Verwendung der frischen Kräuter in der Küche kann bei jeder Tageszeit geerntet werden
    • Möchte man die Kräuter weiterverarbeiten, lohnt es sich, diese an einem sonnigen Vormittag nach dem Abtrocknen vom Tau und vor der Mittagshitze zu ernten
    • Ein scharfes Messer oder eine Schere verwenden
    • Von einem Stängel nur etwa die Hälfte abschneiden

    Eine einfache und bewährte Möglichkeit, Kräuter auch im Winter in Gerichten zu verwenden, ist das Trocknen. Es eignen sich Rosmarin, Thymian, Oregano, Salbei, Lavendel, Minze, Kamille und viele weitere. Dafür dürfen die Triebe nah am Boden abgeschnitten werden. Versuchen Sie möglichst keine Verletzungen zu machen und befreien Sie die Triebe durch Schütteln von Schmutz und Insekten. Um die Kräuter an der Luft zu trocknen, binden Sie diese zu einem Bündel zusammen und hängen Sie kopfüber in einen Raum mit Zimmertemperatur zwischen 25 und 30 Grad auf. Der Raum sollte gut durchlüftet und möglichst ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Unter diesen Umständen beträgt die Trocknungszeit höchstens eine Woche. Während dieser Zeit sollte man darauf achten, dass die Blätter nicht schimmeln oder schwarz werden. Die Kräuter sind optimal getrocknet, wenn sie leicht zerbröselt und von den Stängeln geschoben werden können. Danach einfach in einen dunklen, gut verschliessbaren Behälter füllen und so lagern.
    Kräuter mit weichen Trieben und Blättern eignen sich besser zum Einfrieren. Dazu gehören unter anderem Basilikum oder Petersilie. Diese können Sie ganz einfach fein schneiden und in eine Eiswürfelform geben, Wasser einfüllen und so einfrieren.