Holunderblüten und -beeren – eine Bereicherung für Küche und Tierwelt

    Der Holunderstrauch hat für viele naturliebende Menschen eine besondere Ausstrahlung und Faszination. Nicht nur für eine genussreiche Küche, auch als Heilpflanze ist der schwarze Holunder ein wahrhafter Tausendsassa. Ebenso die Tierwelt liebt diesen einheimischen Wildstrauch, denn er ist gleich zweimal jährlich eine Bereicherung – im Frühling blühen die schneeweissen Blütendolden und im Herbst die verlockenden Beeren.

    Nachfolgend stellen wir Ihnen drei Rezepte zur Verfügung, welche aus Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) hergestellt werden können. Die schneeweissen Blütendolden werden für Sirup, Marmelade und Limonade verwendet. Die aromatischen Blüten eignen sich ebenfalls für Torten oder Muffins. Aus den kleinen schwarzen Holunderbeeren, welche roh ungeniessbar sind und erst durch Erhitzen bekömmlich werden, wird meistens Saft hergestellt, welcher danach zu Gelee, Punsch oder Sirup weiterverarbeitet wird.

    Rezept Holunderblütensiup

    Holunderblütensirup kann vielseitig eingesetzt werden – als Erfrischung an heissen Sommertagen, im Dessert oder für Backwaren. Wir zeigen Ihnen in einzelnen Schritten, wie Sie den perfekten Sirup aus Ihrem Garten selber herstellen.

    Zutaten für selbst gemachten Holunderblütensirup:
    Für ca. 1,5 Liter

    10-15 Holunderblütendolden
    1 Zitrone
    1 Orange
    20 g Zitronensäure (erhältlich in der Drogerie)
    1 Liter Wasser
    1 kg Zucker

    Folgende Utensilien brauchen Sie für die Herstellung:
    Einen Kochtopf
    Ein Gefäss mit 2 Liter Fassungsvermögen
    Ein Sieb (möglichst fein gegittert)
    Ein sauberes Küchentuch
    Flaschen zum abfüllen

    Zubereitung:
    Hinweis: Sterilisieren Sie Ihre Flaschen vor der Verwendung, damit sie keimfrei sind und Sie den Sirup lange geniessen können.

    1. Die frisch gepflückten Blütendolden ausschütteln. Nicht waschen, sonst bleibt mehr Blütenstaub haften.
    2. Wasser mit Zitronensäure und Zucker aufkochen.
    3. Zitrone und Orange gründlich waschen und in Scheiben schneiden (mit Schale).
    4. Zitronen- und Orangenscheiben mit den Holunderblüten abwechslungsweise in das grosse Gefäss schichten.
    5. Aufgekochtes Wasser mit Zitronensäure und Zucker über Holunderblüten und Zitronen- und Orangenscheiben giessen.
    6. Gefäss mit Küchentuch bedecken oder mit Deckel verschliessen. Während 2 bis 3 Tagen bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren.
    7. Sirup absieben oder abfiltern und Flüssigkeit nochmals aufkochen.
    8. Den siedend heissen Sirup in die Flaschen abfüllen.

    Tipp: Den abgefüllten Holunderblütensirup dunkel und kühl lagern. So lässt er sich ungeöffnet 8-12 Monate aufbewahren. Ist die Flasche einmal geöffnet, kann der Inhalt leichter verderben. Daher lohnt es sich, kleinere Flaschen zu benutzen.

    Rezept Hollerkrapfen

    Die Hollerkrapfen eignen sich hervorragend als gesunde Nascherei zwischendurch oder als aussergewöhnliches Dessert.

    Zutaten:
    für ca. 4 Portionen

    10-12 Holunderblütendolden mit Stiel
    200 ml Milch
    120 ml Mineralwasser
    250 g Mehl
    2 Eier
    30 g Zucker
    1 Päckchen Vanillezucker (8 g)
    1 Prise Salz
    3 EL Puderzucker zum Bestreuen
    Öl zum Ausbacken (frittieren)
    Zimt (optional)

    Zubereitung:

    1. Die frisch gepflückten Blütendolden ausschütteln. Nicht waschen, sonst bleibt mehr Blütenstaub haften.
    2. Eier trennen und Eiweiss zu steifem Schnee schlagen.
    3. Eigelb mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren.
    4. Mehl und 1 Prise Salz in eine Schüssel geben und Eigelb-Zucker-Masse unterrühren.
    5. Die Mehrheit des Wassers hinzufügen (es muss ein dickflüssiger Teig entstehen, der vom Schneebesen tropft. Sonst nochmals Wasser zugeben und umrühren).
    6. Eischnee mit Schneebesen vorsichtig darunter ziehen.
    7. Holunderblütendolden durch den Teig ziehen (kann gut am Stiel gehalten werden) und im heissen Öl goldbraun herausbacken oder in der Fritteuse frittieren.
    8. Auf einem Küchenpapier kurz abtropfen lassen.
    9. Stiele abschneiden und mit Puderzucker bestreuen. Der Puderzucker kann auch mit etwas Zimt gemischt werden.

    Tipp: Die Hollerkrapfen schmecken vorzüglich mit Vanilleeis.

    Rezept Holunderbeerenbutter

    Holunderbutter eignet sich hervorragend als Brotaufstrich zum Frühstück oder als Weiterverwendung zum Backen.

    Zutaten für selbst gemachten Holunderbutter:

    180 g reife Holunderbeeren
    260 g Butter
    2 1/2 EL Zucker
    1 1/2 EL Puderzucker

    Zubereitung:

    1. Holunderbeeren abzupfen, waschen und in einen kleinen Kochtopf geben.
    2. Zucker und Puderzucker über die Beeren geben, erhitzen und unter ständigem Rühren ca. 2-3 Minuten köcheln lassen.
    3. Topf vom Herd nehmen, Holunderbeeren durch ein feines Sieb abgiessen, abkühlen lassen und unter die weiche Butter mischen.
    4. Weiche Holunderbutter in Glas füllen und verschließen.

    Im Kühlschrank ist die Butter 1-2 Wochen haltbar.

    Tipp: Wird die Butter in kleine Gläser abgefüllt, sind sie ein ideales «Mitbringsel» bei Besuchen.