Tomaten pflanzen und pflegen

Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon. Von Fleischtomaten über Cherry- und Datteltomaten, Pelati oder Balkontomaten in verschiedenen Farben und Formen. Wir haben für jeden Geschmack und Verwendungszweck die passenden Tomaten für Sie. Die meisten Sorten sind veredelt erhältlich. Der Vorteil dabei ist, dass die Tomatenpflanze auf eine stark wachsende Wildtomate veredelt wurde. Sie liefern bis zu 60% mehr Früchte und die Pflanze ist generell robuster.

    Standort- und Pflanzansprüche

    Damit Tomaten gut wachsen können, benötigen sie einen sonnigen Platz. Pflanzen Sie die Tomaten in einem Abstand von ca. 50 cm und verwenden Sie nährstoffreiche Erde. Achten Sie darauf, dass bei veredelten Tomaten die Veredelungsstelle nicht mit Erde bedeckt wird. Ausserdem benötigen Tomaten eine Rankhilfe wie beispielsweise einen Bambusstab. Dies schützt die Gewächse vor dem Umknicken und hilft beim Tragen der Last, wenn die Pflanze viele Früchte trägt. Optimalen Halt geben Sie Ihrer Pflanze, indem Sie sie mit Gartenbast oder speziellen Befestigungsclips anbinden.

    Pflege und Düngung

    Wasserversorgung
    Für ein gesundes Wachstum benötigen Tomaten eine regelmässige Wasserversorgung. Achten Sie darauf, dass Sie das Wasser nicht über die Blätter giessen, sondern direkt auf die Erde. So vermeiden Sie den Befall von Pilzkrankheiten. Stark eingerollte Blätter bei der Tomatenpflanze können ein Zeichen für Trockenstress in Verbindung mit einem hohen Salzgehalt im Boden sein. Ein extremer Wetterumschwung (sonnig-heiss auf regnerisch-trüb oder umgekehrt) können dazu führen, dass die heranreifenden Tomaten platzen. Zu viel Wasser verursacht ebenfalls Risse in den heranreifenden Früchten. Oftmals sind diese längs- oder ringförmig. Wenn möglich sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen nicht im Regen stehen oder aber sicher schnell wieder abtrocknen.

    Tomaten giessen

    Nährstoffversorgung
    Die Tomaten gelten als Starkzehrer. Dies bedeutet, dass diese Pflanzen dem Boden während der Wachstums- und Fruchtphase besonders viele Nährstoffe, insbesondere Stickstoff entziehen. Auch Phosphat und Kalium benötigen diese Pflanzen in einer überdurchschnittlichen Menge. Das Letztere reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze, festigt die Zellwände und macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Um Tomaten und andere Starkzehrer gesund zu erhalten und sie zu einem hohen Fruchtertrag anzuregen, sollten die Nachtschattengewächse daher zusätzlich gedüngt werden. Beim Auspflanzen von Tomaten sollte in die Erde eine gute Grundversorgung an Nährstoffen in Form eines Langzeitdüngers eingemischt werden. Vor dem Pikieren reicht dem Keimling die im Samen gespeicherte Energie für die Entwicklung. Eine zusätzliche Düngergabe ist in diesem Stadium nicht nötig und sogar kontraproduktiv. Der Mineralüberfluss kann in diesem frühen Stadium die jungen Wurzeln angreifen. Sobald die Pflanze das zweite Blattpaar gebildet hat, kann mit einer stark verdünnten Düngerabgabe begonnen werden. Eine regelmässige Düngung in Form von Flüssigdünger oder Granulat ist danach besonders wichtig.

    Düngung, Langzeitdünger

    Ausgeizen fördert die Fruchtbildung
    Um einen hohen Ernteertrag mit reifen Früchten zu erreichen, werden die Seitentriebe in den Blattachsen mit den Fingernägeln abgeknipst oder herausgebrochen. Durch das sogenannte „Ausgeizen“ wird die Kraft in die vorhandenen Früchte gebracht und sie reifen besser aus. Sobald die ersten Früchte Farbe zeigen können, Sie alle Blätter bis zur ersten Tomatentraube entfernen. Diese Massnahme fördert das Ausreifen der Tomaten. Wiederholen Sie diesen Vorgang bis zur obersten Traube.

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    Die häufigsten Krankheiten

    Neben Erkrankungen aufgrund von Nährstoffmangel und unausgeglichenem Wasserhaushalt werden Tomatenpflanzen häufig von Pilzkrankheiten befallen.

    Kraut- und Braunfäule
    Häufiger Regen und/oder anhaltende Feuchtigkeit der Blätter fördern diese Pilzkrankheit bei Tomatenpflanzen. Symptome der Braunfäule sind braune Flecken an den Blättern und Stängeln. Im Verlauf werden die Blätter schwarz, beginnen zu welken und sterben ab. An den Früchten bilden sich bräunlich-schwarze Flecken und das Fruchtfleisch unter diesen Stellen verhärtet sich. Danach faulen die Früchte ab. Die kranken Pflanzteile müssen möglichst schnell entfernt werden und mit einem Fungizid behandelt werden.

    Kraut- und Braunfäule

    Grauschimmel
    Grauschimmel ist eine der am weitesten verbreiteten Pilzkrankheiten. Geschwächte und verletzte Pflanzen sind meist sehr anfällig auf eine Infektion. Auch zu dicht dicht stehende und sich an lichtarmen Standorten nur kümmerlich entwickelnde Pflanzen sind sehr anfällig. Unter günstigen, feucht-warmen Bedingungen breitet sich der Pilz aus und geht dann auch auf gesundes Gewebe über. Die Übertragung findet dabei durch Regen, Spritzwasser oder Wind statt. Bereits erkrankte Pflanzen werden bis auf das gesunde Gewebe zurückgeschnitten. Wichtig: Die befallenen Pflanzenteile nicht kompostieren, denn dort überdauern die Pilzsporen die Zersetzungszeit und werden im folgenden Jahr mit der Komposterde wieder im Garten verteilt.

    Als Vorbeugung helfen Pflanzenstärkungsmittel, welche beim Einpflanzen und im Frühjahr und Herbst auf die Beete und Kulturen ausgebracht werden können.

     

    Tipps

    • Bei kalten Nächten ist es empfehlenswert die Tomaten mit einem Vlies zu schützen. Die Abdeckung morgens unbedingt entfernen.
    • Wenn im Herbst noch grüne Tomaten an den Stauden hängen, können Sie diese im Haus nachreifen lassen.
    • Biologische Pflanzenstärkung für gesunde und kräftige Pflanzen verwenden.
    • Wählen Sie widerstandsfähige (veredelte) Sorten.
    • Mischkultur für gesunde und kräftige Pflanzen: Werden die richtigen Pflanzen im Beet miteinander kombiniert, profitieren sie gegenseitig hinsichtlich Wachstum und Gesundheit.

     

    Bücher-Tipps

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    Bewährte und robuste Gemüse und Kräuter stellt Frankreichs Biogärtner Victor Renaud hier detailliert vor. Auch animiert er zum Ausprobieren von bei uns aussergewöhnlichen Nahrungspflanzen wie verschiedene Melonen und Kürbisse, besondere Zwiebelarten...

    Das grosse Ulmer Bio-Gartenbuch

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