Magie der Herbstfarben: Der Indian Summer in seiner ganzen Pracht
Die Tage werden kürzer, das Licht wird sanfter. Mit der Herbstfärbung bringt die Natur noch einmal eine breite Palette von Farbspektren hervor. Geniessen Sie das Farbenspiel, bevor der Winter die Landschaft in Grau und Weiss versinken lässt. In diesem Gartenblog werfen wir einen Blick auf die faszinierende Erscheinung des Indian Summer und geben Ihnen Tipps, wie Sie diese magische Zeit in Ihrem eigenen grünen Paradies geniessen können.
Herkunft Indian Summer
Wenn es in Nordamerika herbstlich wird, beginnt der Indian Summer. Dort bezeichnet man so eine ungewöhnliche trockene Wetterperiode im späten Herbst. Vergleichbar ist dieser mit unserem Altweibersommer. Sobald die Tage kürzer und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht immer grösser werden, färben Pflanzen ihr Laub in den schönsten Gelb-, Orange- und Rottönen. Das Farbspektakel ist in Amerika so intensiv wie an keinem anderen Ort, dies liegt an der grossen Anzahl von heimischen Bäumen und Sträuchern, wie beispielsweise der Kanadische Rotahorn, der Zuckerahorn, der Amberbaum oder der Lebkuchenbaum.
Doch Sie brauchen gar nicht um die halbe Welt zu reisen, um in den Genuss der bunten Herbstfarben zu kommen. Mit den richtigen Pflanzen lässt sich auch im eigenen Garten ein farbenfroher Herbst geniessen.
Weshalb verfärben sich Blätter?
Im Herbst verfärben sich die Blätter aus verschiedenen Gründen, hauptsächlich aufgrund von Veränderungen in den physiologischen Prozessen der Pflanzen im Zusammenhang mit der sich verändernden Jahreszeit und den Wetterbedingungen. Hier sind die Hauptfaktoren, die zu der beeindruckenden Herbstverfärbung führen:
- Lichtmangel: Mit dem kürzeren Tageslicht im Herbst reduziert sich die Menge an Sonnenlicht, die die Pflanzen erhalten. Dies signalisiert den Pflanzen, dass es an der Zeit ist, ihre Energieproduktion zu reduzieren.
- Temperaturabfall: Sinkende Temperaturen im Herbst führen dazu, dass bestimmte Enzyme in den Blättern aktiviert werden, die die Chlorophyll-Produktion stoppen. Chlorophyll ist das grüne Pigment, das für die Photosynthese verantwortlich ist.
- Abbau von Chlorophyll: Wenn die Produktion von Chlorophyll gestoppt wird, beginnt dieses Pigment abgebaut zu werden. Dies ermöglicht anderen Pigmenten in den Blättern, wie Carotinoiden (gelbe und orange Farbtöne) und Anthocyanen (rote und violette Farbtöne), sichtbar zu werden.
- Vorbereitung auf den Winter: Vor dem Winter entziehen Pflanzen ihren Blättern Nährstoffe und speichern sie in den Wurzeln, um sich auf die bevorstehende Frosttrockenheit vorzubereiten. Dadurch sterben die Blätter allmählich ab und verändern ihre Farbe. Da die Pflanzen normalerweise Wasser über die Blätter abgeben, kann die Energie, die für diesen Prozess aufgewendet wird, nach dem Verlust der Blätter zur Winterüberlebensstrategie genutzt werden.
Die Kombination aus diesen Faktoren führt zur Herbstverfärbung der Blätter. Die spektakulären Farben, die wir im Herbst sehen, sind das Ergebnis der unterschiedlichen Pigmente, die in den Blättern vorhanden sind und je nach Pflanzenart, Wetter und anderen Umweltfaktoren variieren können.
Acer palmatum 'Katsura' im Mai und im Oktober.
Warum Herbstfärber pflanzen?
Die spektakulären Herbstfärbungen von Gehölzen, Stauden und Gräsern sind nochmals ein wunderschöner Höhepunkt in jedem Garten. Dazu kommt, dass wir im Herbst bei gutem Wetter noch sehr viel Zeit auf der Terrasse oder im Garten verbringen. So können Sie das Herbstleuchten Ihrer Pflanzen geniessen.
Der Farbwechsel beginnt je nach Witterung im September und geht bis in den November. Die Witterung spielt eine entscheidende Rolle, ob die Färbung ausgeprägt und anhaltend ist, oder schwach und kurz ausfällt.
Wunderschöne Herbstfärber aus dem Schwitter Sortiment
Wir zeigen Ihnen beliebte Herbstfärber aus unserem Sortiment. Natürlich finden Sie bei uns in der Gärtnerei und Baumschule noch viele mehr. Lassen Sie sich jetzt bei uns inspirieren und stellen Sie sich Ihr ganz persönliches Farbspektakel zusammen.
Amelanchier lamarckii / Kupfer-Felsenbirne
Die Kupfer-Felsbirne verzaubert den Garten im Frühling und im Herbst. Zwischen April und Mai überzeugt sie mit ihren weissen zahlreichen Blütenständen. Diese ziehen Bienen, Hummeln und Schwebefliegen an. Danach kommt der kupferfarbene Austrieb, der in ein schönes grünes Laub übergeht und sich im Herbst in ein wunderbares Orange bis Rot verfärbt. Die Kupfer-Felsbirne bildet kleine blauschwarze Früchte, welche im Juni reif sind. Sie sind roh geniessbar oder können zu feiner Marmelade verarbeitet werden. Auch bei den Vögeln sind die Beeren sehr beliebt.
Enkianthus perulatus / Prachtglocke
Die Prachtglocke hat den passenden Namen. Denn sie verschönert Ihren Garten im Frühjahr mit cremeweissen Blüten in Glockenform – eine ideale Bienen- und Insektenweide. Im Herbst präsentiert sich der sommergrüne Strauch mit einer leuchtenden, scharlachroten Herbstfärbung. Der schmal wachsende Strauch benötigt einen durchlässigen, sauren Boden. Er eignet sich ideal als Solitär, für Moorbeete, Heidegärten und Gefässe.
Ginkgo biloba 'Mariken' / Kugeliger Zwerg-Ginkgobaum
Wenn Sie ein aussergewöhnliches Blattschmuckgehölz in Ihrem Garten wollen, ist der Zwerg-Ginkgobaum der Richtige. Er ist eine langsam wachsende, kugelförmige Pflanze und hat eine fächerförmige, grüne Belaubung. Im Herbst zieht er mit seiner auffallenden, goldgelben Herbstfärbung alle Blicke auf sich. Der Ginkgo biloba 'Mariken' fühlt sich in kleineren Gärten, Steingärten oder Gefässen wohl und auch als Zwergform auf Stamm kommt er sehr schön zur Geltung.
Koelreuteria paniculata / Blasenbaum
Mit seiner Farbenpracht und dem Blütenreichtum ist der Blasenbaum in jedem Garten das ganze Jahr eine Attraktion. Im Frühling überzeugt er mit seinen roten Austrieben, im Sommer ist er mit den gelben rispenförmigen Blüten ein Blickfang und im Herbst glänzt er mit seiner prächtigen Herbstfärbung. Während der Blütezeit ist er eine gute Bienenweide. Im Sommer bildet er nach den Blüten zierende Früchte, ihre Form erinnert an Lampions. Diese sind zuerst grün, mit der Zeit wechseln sie die Farbe in ein herbstliches Rotbraun. Das Laub wechselt in ein leuchtendes Gelborange. Der Blasenbaum bevorzugt einen windgeschützten Standort und ist ansonsten sehr pflegeleicht.
Ceratostigma plumbaginoides / Bleiwurz
Bevor Ceratostigma plumbaginoides sich im Herbst von den Blättern trennt, verabschieden diese sich mit schönen roten Farben. Vor der schönen Herbstfärbung präsentiert die Staude ihre filigranen, blauen Blüten, welche vom mittelgrünen, eiförmigen Laub unterstrichen werden.
Herbstfärber für kleinere Gärten, Terrassen und Balkone
Auch für kleinere Platzmöglichkeiten gibt es Pflanzen, die den «Indian Summer» in den eigenen Garten, auf die Terrasse oder den Balkon zaubern.
Japanischer Ahorn und Fächerahorn
Japanische Ahorne und Fächerahorne sind die Preziosen des herbstlichen Gartens. Die meisten Arten haben eine aufsehenerregende Färbung von Gelborange bis Karminrot und entfachen so ein wahres Feuerwerk leuchtender Farben – und gerade an trüben Tagen schenken sie willkommene Aufheiterung. Besonders beliebt für kleine Platzverhältnisse sind: Acer palmatum 'Mikawa-yatsubusa', Acer palmatum 'Dissectum' oder Acer palmatum 'Sharp's Pygmy'.
Euonymus europaeus / Europäisches Pfaffenhütchen
Spindelsträucher sind meist langsam wachsende Bäume oder Sträucher aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Einige Euonymus-Arten sind immergrün und eignen sich je nach ihrer Wuchshöhe als Bodendecker, Kletterpflanze oder als Blattschmuckpflanze in Gefässen. Der geflügelte Spindelstrauch hat eine intensive, feuerrote Herbstfärbung. Das Europäische Pfaffenhütchen trägt ab August rot-orange pfaffenhutartige Früchte.
Verschiedene Hartriegel-Arten
Hartriegel werden in unseren Gärten wegen ihrer Blüten mit oft auffälligen, grossen Hochblättern, ihres teils attraktiv gemusterten zweifarbigen Laubs oder ihren auffällig gefärbten Zweigen gepflegt. Sie wachsen als sommergrüne Sträucher und kleine Bäume. Nach der Blüte im Spätsommer tragen Blumenhartriegel leuchtend rote, kirschähnliche Früchte und im Herbst eine orangefarbene bis dunkelrote Herbstfärbung.
Tafeltrauben
Tafeltrauben gedeihen in unseren Gärten problemlos. Sie begrünen Hauswände, ranken sich über Pergolen und entlang von Zäunen. Alle modernen Hausrebensorten sind sehr robust und wenig krankheitsanfällig. Auch mit ihrer prächtigen Herbstfärbung können viele Sorten mit anderen dekorativen Gehölzen mithalten. Eine Herbstwanderung durch eine Weinbauregion in der Schweiz lässt uns vor Augen führen, wie intensiv die Herbstfärbung von Reben sein kann.
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